Archiv der Kategorie: Japan 2023

Grosse Anstrengungen auf Shikoku (Pt. 20)

Der Taifun Mawar brachte am 2. Juni Wind und Regen. Und natürlich nahmen wir an diesem Freitag die Fähre von Saganoseki nach Misaki . Wir rechneten mit hohen Wellen und entsprechend haben wir uns mit K…tüten ausgerüstet. Es regnete zwar heftig, jedoch hatte es fast keine Wellen. Ohne Nachwehen sind wir auf der Insel Shikoku, der kleinsten der vier Hauptinseln angekommen.

Am Abend in Yawatahama klarte sich der Himmel auf und am nächsten Tag strahlte die Sonne wieder.

Der Pilgerweg auf Shikoku ist rund 1’400 km lang und besucht 88 Tempel. Der Tempel 42 ist der Tempel Butsumoku-ji.

Von diesem Tempel aus sind wir rund 4 km auf dem Pilgerweg gewandert.

Durch Reisfelder und Bambuswälder ging es zum Tempel Ryuko-ji, Tempel 41. In der Pilgerraststätte sah es aus, als wäre der Taifun Mawar durchgezogen.

Dann ging es die 4 km wieder zurück. Es war heiss und schwül. Wie wäre es wohl, die gesamten 1’400 km abzuwandern? Puh, grosse Anstrengung.

In Uwajima fand an diesem Wochenende gerade das Hawaiian-Festival statt. Uns zog es jedoch wieder an die Küste.

Über kurvige und enge Wege fuhren wir zum Ort Yusumizugaura. Hier haben vor vielen Jahren die Bewohner Steinterassen gebaut, um dann Reis anpflanzen zu können. Eine wahre Meisterleistung!

Daneben gibt es in diesen Buchten auch viele Firmen, die Perlen züchten. Anita bekam ganz glänzende Augen.

Durch die Mitte in den Norden (Pt. 19)

Den Vulkan Takachiho hatten wir immer im Blick, als wir durch die blühenden Azaleen-Sträucher wanderten. Manchmal war er durch Wolken verhangen, dann wieder offen. Einmal dachten wir, jetzt kommt der Regen. Minuten später waren die Wolken weg.

Nebelverhangen wanderten wir wie durch einen Regenwald hinauf zum Kratersee Onami. Auch hier blühten die Azaleen. Der Blick auf den See – als Lohn für den Aufstieg – fiel etwas gering aus.

Die Fahrt durch das Gebirge zum Aso-Nationalpark zeigte uns, wie schwierig es ist, in Japan eine Strasse durch die schroffen, steilen Hügeln und die engen Täler zu bauen. Es braucht wahre Strassenbaukünstler, die solchen Kurven um die Berge winden können.

Wir fuhren über Itsuki und Toyo in den Aso-Nationalpark. Nebelverhangen und regnerisch war die Fahrt. Dennoch konnten wir das eine oder andere Foto schiessen.

Im Aso-Nationalpark ging es dann zum aktiven, fauchenden Nakadake-Krater.

Das Gebiet um Aso ist ein riesiger Krater. Vom Kraterrand aus sind die schachbrettartigen Reisfelder auf dem Kratergrund gut zu sehen.

Eigentlich wollten wir in Kurokawa-Onsen ein Kaiseki-Menu essen. Doch es war schwierig, ein offenes Restaurant zu finden. Darum begnügten wir uns mit einer Pizza in einem schön gelegenen Restaurant.

Und jetzt kam der Regen: Taifun Mawar lässt grüssen.

Rund um den Vulkan Sakurajima (Pt. 18)

Der Vulkan Sakurajima ist einer der aktivsten in Japan. Immer wieder steigt dunkler Rauch auf und es regnet Asche.

Kagoshima liegt auf der anderen Seite der Bucht. Vom dortigen Hafen aus haben wir einen ersten Blick auf diesen Vulkan gewagt.

Wir hätten die Fähre in Kagoshima nehmen können. Wir haben uns jedoch entschieden, noch etwas weiter in den Süden zu fahren.

Die Chiringashima-Insel ist mit dem Festland mit einem schmalen Sandstreifen verbunden. Dieser Sandstreifen besteht nur von ca. März bis September und ist nur während der Ebbe begehbar. Wir wagten den rund 40minütigen Spaziergang und hofften, dass wir nicht von der Flut überrascht werden und ein paar Stunden als Robinson auf dieser kleinen Insel verbringen mussten. Abgesehen von Blasen an den beiden grossen Zehen ging alles gut und wir konnten noch den Vulkan Kaimon in der Abendsonne umrunden.

Am nächsten Morgen nahmen wir dann die Fähre von Yamakawa nach Nejime und sahen von Ferne die Fähre, die von der Amami-Insel kam. Das wäre auch noch eine Option für uns gewesen, dass wir von Kagoshima aus für ein paar Tage auf Amami gehen würden.

Zum Glück gingen wir nicht. Denn plötzlich öffnete sich auf unserem Navigationssystem ein Hinweisfenster, dass eine Taifungefahr in der Region besteht. He? Wir schauten auf der Homepage der japanischen meteorologischen Agentur nach und tatsächlich: der starke Taifun Mawar nähert sich Japan. Die Prognose war, dass vor allem die südlichen Inseln von Japan von diesem Taifun betroffen wären. Auf Amami wären wir dann ziemlich mittendrin gewesen.

Da genossen wir doch lieber die Strände zwischen Nejime und Tarumizu und die blühenden Hortensien am Sugahara-Schrein.

Die Blasen vom Sand der Chiringashima-Insel und sonstige Hautschuppen an Dani’s Füsse wurden in Tarumizu von fleissigen Fischchen weggeputzt. Wir hoffen, dass sie dies überlebt haben.

Von Tarumizu hatten wir dann wieder einen neuen Blick auf den Vulkan Sakurajima.

Einen Abstecher zur Yunohira Observationsterasse gehörte dann auch noch dazu, wobei der Vulkan von Wolken umgeben war.

Von unserem Übernachtungsplatz hatten wir dann den letzten Blickwinkel auf den Vulkan Sakurajima und konnten die Furchen mit dem Feldstecher eingehend bestaunen. Die Abendstimmung war wunderbar.

Hüpfen von Insel zu Insel (Pt. 17)

Die erste Insel ist eigentlich gar keine Insel, wobei eigentlich ganz Japan eine Insel ist (?). Egal, die enge Hario-Seto-Strasse verbindet die Omura-Bucht mit der Sasebo-Bucht und damit mit dem Ostchinesischen Meer. Durch diese Meerenge fliesst dann jeweils bei Ebbe und Flut gewaltige Wassermengen in oder aus der Bucht.

Unser Übernachtungsplatz in Yuhigaoka-Sotome war sehr schön gelegen. Wir hofften auf einen eindrucksvollen Sonnenuntergang. Die Sonne ging wohl unter, aber gesehen haben wir sie nicht.

Die Grossstadt Nagasaki und den Unzen-Nationalpark umfuhren wir, da wir im 2014 diese beiden Orte besucht hatten. In Kuchinotsu nahmen wir dann die Shimatetsu-Fähre nach Amakusa.

In Sakitsu übernachteten wir. Sakitsu wurde durch einen portugiesischen Missionar gegründet. Die Kirche zeigt dieses Erbe. Die japanischen Einwohner frönten hier jedoch – wie überall – Gateball, eine Art von Croquet.

Mit der Fähre hüpften wir dann auf die Insel Nagashima.

Nagashima ist dann mit dem „Festland“ über eine Brücke verbunden.

Eine Wucht: die Kujukushima-Bucht (Pt. 16)

In Imari stärkten wir uns in einem Schnellimbiss mit Pizza und Nudelsuppe. Die Bestellung erfolgt mit einem Tablet und die Bedienung hatte es in sich. Mit einem freundlichen Lächeln kam es/sie/er an unseren Tisch und sagte was auf japanisch. Wir nahmen an: „Bitte bedienen Sie sich mit Ihrem Essen“. Sobald wir alles vom Wagen genommen hatten, verabschiedete es/sie/er sich von uns und rauschte piepsend davon. Trinkgeld gaben wir keines!

Okawachiyama ist berühmt für seine Keramikprodukte und liegt in der Nähe von Imari. Gewisse Vasen kosten mehrere tausend Franken. Und dann wären sie auch noch zerbrechlich.

In Hirado wussten wir eigentlich gar nicht, was wir anschauen wollten: die Brücke, die Burg oder eine Kirche. Eine Kirche in Japan? Gemäss Reiseführer sollte es bei dieser Kirche einen tollen Ausblick geben. Das mit dem Ausblick war ein Flop. Dafür kamen plötzlich viele Kinder die Kirchentreppe herab. Sie sangen voller Inbrunst und warfen Blumen.

Von Hirado aus fuhren wir einen kleinen Rundweg über Kasuga (Brücke und Reisfelder) und über den Saikai Kawachi Pass retour. Die Sicht von der Passhöhe war milchig, schade.

Eine super Sicht hatten wir dann auf der Schifffahrt durch die Insellandschaft von Kujukushima. Es sollen über 200 Insel sein.

Der Ausblick in die Bucht von einer Bergspitze aus war richtig toll.

Reis, Reis und nochmals Reis (Pt. 15)

In Japan gibt es die Vision, alte Reisterassen zu erhalten. Auf Kyūshū gibt es in der Region Saga ein paar dieser Reisterassen.

Als erstens standen die Reisterassen von Warabino auf unserem Programm. Interessant war, dass wir auf unserem Spaziergang durch die Terassen verschiedene Arbeitsschritte des Reisanbaus hautnah beobachten konnten.

Der Sonnenuntergang in den Reisterassen von Hamanoura war ein weiterer Höhepunkt. Geduldig warteten wir – zusammen mit vielen weiteren Menschen – bis sich die Sonne hinter dem Horizont verabschiedete.

Am anderen Morgen waren wir wieder vor Ort, um diese Reisterassen nochmals und nun bei Tageslicht zu bestaunen. Anita fand mit ihren Sperberaugen noch ein vierblättriges Kleeblatt!

Vorher waren wir noch in Yobuko am Morgenmarkt. Denn vom Reis allein kann man ja nicht leben!

Als letztes besuchten wir die Reisterassen von Oura. Ein herrlicher Blick in die Bucht: da muss der Reis ja besonders gut wachsen.

Der Küste entlang nach Shimonoseki (Pt. 14)

Nach heftigen Winden in der Nacht legte sich am Morgen der Sturm. Es war immer noch windig und die Sonne sehr, sehr zurückhaltend. Nichtsdestotrotz: der Ausflug zum Motonosumi-Inari Schrein war auch bei nieselndem Wetter machbar. Die Farben der 123 roten Tore kamen gut zur Geltung.

Mit unserem Camper von fast 3 Meter Höhe kamen wir nicht auf das Parkfeld. Dafür bekamen wir einen Parkplatz für die grossen Busse!

Danach ging es der Küste entlang Richtung Süden. Wir wollten einen Abstecher zum Kap Tawarajima machen. Die Strasse war schon sehr schmal und führte uns durch ein Dorf, auf der nur Fahrzeuge von max. 2.2 Meter verkehren dürfen. Naja, unser Fahrzeug ist vielleicht ein paar Zentimeter weniger breit. Dies brachte Stimmung ins Cockpit. Da die Strasse auch nach dem Dorf nicht wirklich breiter wurde, kehrten wir um.

Neben Reisfeldern war die Brücke bei Tsunoshima sehenswert.

Unser Übernachtungsplatz hatte den langen Namen Kitaurakaido Hohoku. Wir wählten diesen Übernachtungsplatz, weil wir am anderen Morgen den Fischmarkt in Shimonoseki früh besuchen wollten.

Das Kugelfisch-Sashimi liessen wir mal stehen. Dafür kauften wir anderen Sashimi-Häppchen. Ebenfalls fanden wir frische und getrocknete Jakobsmuscheln von der Insel Hokkaido. Moment! Jetzt gehen wir noch nicht auf Hokkaido, zuerst kommt nun die Insel Kyūshū an die Reihe.

Von Samureis und anderen Helden (Pt. 13)

Besondere Tage erfordern manchmal besondere Vorbereitungen. Zwei Tage zuvor waren wir in Kinosaki (dies liegt in der Präfektur Kobe) und sahen beim Spaziergang ein Ladenschild „Tajima Beef„. Da wir noch nicht wussten, wo wir am 17. Mai sind, haben wir sicherheitshalber ein Fleischstückchen erstanden. 214 Gramm wog das Teil, jedes Gramm ist wichtig! Der Metzger hatte es wunderschön verpackt.

Nach unserer letzten Wanderung waren wir hungrig und Dani sah seit zwei Tagen jedesmal beim Öffnen des Kühlschrankes diese Verpackung. Heute ist heute und morgen ein anderer Tag! Im Nu war das Fleisch ausgepackt und zum Temperieren bereitgestellt. Im Päckchen war noch ein Sack mit Fett zum Anbraten; das ist japanischer Service!

Nach 2 Stunden bruzelte das edle Steak in der Pfanne und dann hiess es nur noch Geniessen.

In Matsue hiess es nun, Nachschub einzukaufen. Die Burg war Nebensache. Unsere Einkäufe waren jedoch nicht so erfolgreich. Was wird das wohl am nächsten Tag? Aus nichts wird auch mit guten Kochkünsten nicht mehr als nichts: kein Geburtstagsessen!

Heute ist der 17. Mai (Dani’s 60igster Geburtstag) und er begann mit einem Buttergipfel von der feinen Sorte. Das Mittagessen in einem Restaurant am Meer in Yunotsu, einem kleinen Fischerdorf, war eine reizvolle Einstimmung auf das Abendessen.

In Abu war dann aber fertig lustig. Gemäss Google hat es an diesem Ort einen Rastplatz mit Onsen und Restaurant. Hatte es, nur am Mittwoch ist der Onsen und das Restaurant geschlossen. Tja, schlechte Planung und Vorbereitung! Dafür gab es dann auf der Veranda nebem dem „Denkmal zum Glück“ bei herrlichem Blick auf das Meer und den Sonnenuntergang einen japanischen Cidre und ein nettes Gespräch mit einem 85jährigen Japaner aus Hiroshima, der noch bis auf die Insel Hokkaido weiterreisen will.

In Hagi besichtigen wir am Vormittag den Stadtteil mit den Samurai-Häusern und dann kam am späteren Nachmittag der Sturm an. Heftiger Wind (wir wurden fast seekrank im Wohnmobil) und starker Regen begleiteten uns in die Nacht.

Kraxeln und dann nicht mehr Kraxeln (Pt. 12)

Bevor es zur Sache ging, fuhren wir der Küste entlang von Ina nach Kinosaki. Das Wetter wurde zusehends trüber.

In Kinosaki, eines der grösseren Onsen-Orte von Japan, nieselte es dann. Mit diesen Onsen-Schuhen (siehe unten) liesse sich dann definitiv nicht gut kraxeln am Sanbutsu-ji.

Die Tempelanlage von Sanbutsu-ji umfasst mehrere Gebäude. Zu den unteren Gebäuden geht es über jahrhundertealte, abgenutzte Treppen. Die Treppenstufen sind darum ziemlich uneben.

Bei Regen oder Schnee ist der anschliessende kurze, jedoch steile Aufstieg über Felsen und Wurzeln gesperrt. Es wäre zu gefährlich; diese 200 Höhenmeter auf nur ca. 500 Meter Luftlinie haben es in sich. Der oberste Tempel, der Nageiredo-Tempel, soll „Japans gefährlichstes nationales Kulturerbe“ sein. Über beinahe senkrechte Hänge hangelten wir uns von Baumwurzel zu Baumwurzel. Teilweise ging es mit Hilfe von Ketten über Felswände hinauf. Dieser Aufstieg war nicht ohne! Die Freude von Anita hielt sich beim Aufstieg in Grenzen. Der Abstieg war dann irgendwie doch einfacher als gedacht und die Mundwinkel von Anita zeigten wieder nach oben.

Der Vulkan Daison wird auch der kleine Fuji genannt. Eigentlich wollten wir ihn am nächsten Tag besteigen. Wahrscheinlich waren wir vom Vortag immer noch müde und abgekämpft und haben deshalb diese Wanderung gestrichen. Auch haben wir den Berg ja bei herrlichem Wetter gesehen. Warum sollen wir dann auch noch hinaufkraxeln?

Schöne Aussichten (Pt. 11)

Die fünf Seen in der Nähe von Mikata waren die ersten schönen Aussichten. Die Fische werden über einem Gestell luftgetrocknet. Wir vermuten, dass das Netz über dem Gestell nicht wegen uns Touristen sondern wegen den vielen Raubvögel verwendet wird.

Die Fischtrocknung machte Hunger. In einem Restaurant wurden wir mit einem Fischmenu und einem Sashimi-Menu verwöhnt. Und weil Dani dann am Abend immer noch Hunger hatte und wir gerade ein feines Rindsteak gekauft hatten, gab es für ihn noch ein fein marmoriertes Fleischstück.

Am anderen Morgen ging es der Küste entlang nach Obama und weiter nach Ine. Immer begleitet von schönen Aussichten.

In Ine-Ura gibt es eine Vielzahl von Funayas. Dies sind Wohnhäuser inkl. Bootshaus mit direktem Meeranschluss. Dadurch schlängeln sich die Häuser dem Ufer entlang. Diese Bauweise führte dazu, dass wir kilometerlange Spaziergänge absolvieren mussten.