Archiv der Kategorie: Japan 2023

Harte Panzer: Ritter / Klippen / Krabben (Pt. 10)

Wenn wir es mit unserer Japan-Reise vor 9 Jahren vergleichen, fällt uns auf, dass es sehr viel mehr Wohnmobile hat als damals. Teilweise sind es kleine, jedoch wirklich trollige Fahrzeuge. Wenn Dani nicht so gross wäre, wer weiss, vielleicht hätten wir auch ein solches gemietet.

Nach unserem Bagatellunfall suchten wir die Ritterrüstung im Maruoka-Schloss. Sicher ist sicher!

Auch die Tojinbo-Klippe geizte nicht mit hartem Gestein.

Weiter ging es der Echizen-Küste entlang. Fische, Tintenfische, Crevetten und Krabben so weit das Auge reicht.

Vor dem Peng: das grosse Kanazawa und die kleinen Gassho-Zukuri-Dörfer (Pt. 09)

Über die Stadt Kanazawa fuhren wir zu den kleinen Gassho-Zukuri-Dörfer in den Bergen.

In Kanazawa wären viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen gewesen. Wir beschränkten uns auf zwei. Zuerst besuchten wir den Kenrokuen-Garten. Er soll einer der schönsten in Japan sein.

Vom Kenrokuen-Garten einen kleinen Spaziergang entfernt ist das Higashi-Chaya Quartier. In den Teehäusern werden die Gäste von Geishas unterhalten.

Danach ging es in die Berge hinter Kanazawa. Dort gibt es viele Dörfer mit Häusern, die in der traditionellen Gassho-Zukuri-Bauweise erstellt wurden.

Etwas versteckt und darum noch nicht so voller Besucher ist das Dorf Ainokura.

Das kleine Kaminashi hat nur noch einzelne Gassho-Zukuri-Häuser.

In Suganuma waren die Häuser sehr schön renoviert.

Zuletzt waren wir in Shirakawa, das meistbesuchte Gassho-Zukuri-Dorf in der Region Kanazawa.

Auf der Weiterfahrt wieder an die Küste zurück fuhren wir auf einer Schnellstrasse. Eine ältere Dame (also viel älter als wir) wollte auf die Schnellstrasse einfahren. Sie fuhr auf die Einfahrt, nutzte die Einfahrt jedoch nicht und bog – wahrscheinlich ohne Blick auf die Seite – sofort auf unsere Spur. Es gab einen lauten Knall. Zum Glück wurde bei unserem Camper nur eine kleine Halteklammer abgerissen und es gab ein paar Schleifspuren. Bei ihrem Fahrzeug war der Seitenspiegel komplett zerstört.

Unser Vermieter hat uns eingeschärft, dass wir bei einem Ereignis in jedem Fall die Polizei einbeziehen sollten. Die japanische Dame verstand uns jedoch nicht bzw. wollte uns wahrscheinlich nicht verstehen. Wir mussten über den Vermieter die Situation schildern, dieser rufte dann die Polizei an und gab ihnen unsere Position durch. Diese kam dann inkl. einem Abschleppwagen (!) und nahm alles auf. Nach ca. drei Stunden – und es war schon dunkel – konnten wir wieder losfahren.

Seegurken, Kugelfisch und Reisterassen auf der bebenden Noto-Halbinsel (Pt. 08)

Japan hat kulinarische Eigenheiten, die uns etwas bis sehr fremd sind. So hat auch die Noto-Halbinsel ihre Spezialitäten: u.a. Seegurken und Kugelfisch.

In Wajima gingen wir noch nichts ahnend auf den Morgenmarkt:

Alle unseren gekauften Köstlichkeiten haben wir in diesem Bild assortiert: getrocknete Fischchen, Muscheln, Tintenfisch und sonstiges Getier, Kräuterblätter, Baquette (hmmh, feines Brot dachten wir) und dann noch einen Flasche Rotwein von der Halbinsel.

Dann an unserem Übernachtungsplatz bei den Reisterassen hat uns eine Verkäuferin noch Seegurken schmackhaft gemacht.

Unser Nachtessen war dann etwas ernüchternd: das Baquette stellte sich als Reiswaffeln in der Form eines Baquettes heraus und die Seegurken, naja. Die Konsistenz und der Geschmack konnten wir auch mit viel Sake nicht wegspülen. Mehr als die Hälfte dieser Seegurke landete dann nicht in unserem Magen.

Dafür waren die Reisterassen „Shiroyone Senmaida“ eine tolle Sache:

Am nächsten Morgen war die Seegurke verdaut und zum Mittagessen empfahl uns die Serviertochter das Fugu-Menü, ein Fisch-Menü für Anita als Vegetarier. Dies sei eine Spezialität der Noto-Halbinsel. Während wir auf das Essen warteten, haben wir den Fisch gegoogelt: Blowfish oder auch Kugelfisch genannt. Puh, schweissige Hände und hoher Puls. Bis jetzt leben wir noch!

Wir haben im Internet gelesen, dass nur noch ca. 10 % der Kugelfische aus dem Meer kommen und die gezüchteten wegen einer anderen Nahrung nicht giftig sind. Wir haben dann unsere Serviertochter gefragt, ob unser fritierter Kugelfisch ein Wildfang war oder aus der Zucht kam. Pech gehabt: Wildfang.

Wir waren drei Nächte auf der Noto-Halbinsel auf verschiedenen Rastplätzen. Auf unserem ersten Rastplatz waren wir auf Meereshöhe und etwas vor 22:00 Uhr schüttelte es plötzlich gehörig: Erdbeben! Nach ca. 5 Sekunden war der Spuk vorbei und aus dem Lautsprecher kam eine Durchsage natürlich auf Japanisch. Wir verstanden nur Bahnhof und schauten verängstigt aus dem Autofenster, was die anderen Fahrzeug / Personen auf den Rastplatz jetzt machen. Tja, alles wie vorher. Keiner zeigte irgendwelche Reaktion. Business as usual! Ein paar Tage später haben wir dann im Internet gelesen, dass es an diesem Freitagnachmittag ein Erdbeben auf der Noto-Halbinsel mit der Stärke von 6.3 gab und dass es über die nächsten Tage verschiedene Nachbeben gab. Jetzt war uns auch klar, warum der eine Fahrweg zur Nordspitze der Halbinsel gesperrt war.

Mit dem Züglein durch die Kurdobe-Schlucht (Pt. 07)

Das bergige Japan besteht aus unzähligen Tälern und Schluchten. Die Hänge sind jeweils sehr steil. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es laufend Murgänge gibt.

Einen Eindruck von diesen engen und steilen Schluchten haben wir auf der Zugfahrt durch die Kurdobe-Schlucht erhalten. In der Kurdobe-Schlucht hat es mehrere Staudämme, bei deren Bau eine Eisenbahn mitgebaut wurde. Diese Geleise werden nun für Touristen-Züge verwendet.

Den letzten Teil der Zugfahrt konnte noch nicht freigegeben werden, da es noch zuviel Schnee hat. Unsere Reise endete bei der Station Kanetsuri.

Happo-One: Olympia 1998 (Pt. 06)

Quer durch Nagano und über die Berge zum Kizakiko-See. Vereinzelt sahen wir schon die Schneeberge: unser Ziel hiess Hakuba.

Hakuba war u.a. Austragungsort der Alpinen und der Schanzenspringer der Olympiade in Nagano im Jahr 1998. Schon von weitem sahen wir in der Abendstimmung die Schanzenanlage. Beim Parkieren fielen uns verdraute Klänge auf. Was ist denn das?

Die vier Alphornbläser hatten ihren Spass, als wir ihnen sagten, dass wir von der Schweiz kommen. Der kleine Junge fand es ebenfalls lustig und hatte einen Riesengaudi.

Am anderen Morgen war eine Wanderung angesagt: die Happo-Pond waren unser Ziel. Mit drei verschiedenen Seilbahnen ging es auf rund 1’800 m.ü.M. Dann waren es noch rund 300 Höhenmeter und wir waren bei diesem kleinen See. Blöd war, dass der Teich noch von einer Schneedecke bedeckt war. Darum keine Bilder von im Wasser sich spiegelnde Schneeberge.

Einer der grossen Onsen-Orte und die höchste Passstrasse (Pt. 05)

Kusatsu ist einer der japanischen Orte mit den meisten Onsen. Es hat über 100 Quellen. Das Thermalwasser soll hier besonders gesund sein. Die Hauptsehenswürdigkeit ist der zentrale Platz Yubatake. Hier riecht es sehr stark nach Schwefel. Ä chli stinke muess es!

Zahlreiche Menschen besuchen Kusatsu jeden Tag. Weil wir während der goldenen Woche in Kusatsu waren, hatte es noch ein bisschen mehr als sonst. Die goldene Woche ist immer anfangs Mai und umfasst vier Feiertage. Alle sind dann unterwegs.

Dass viele unterwegs waren, haben wir dann auch bei der Weiterfahrt über den höchsten Pass Japans gemerkt. Töfffahrer, Velofahrer, Wohnmobile und natürlich auch Autos befuhren die Passstrasse von Kusatsu nach Shiga.

Auf dem Pass waren die Skigebiete immer noch offen. Es war knapp über 0 Grad. Dazu kam ein bissiger und sehr starker Wind. Den Affen machte die Kälte nichts aus.

Und drunten im Tal blühten dann die Apfelbäume.

Frühling am See Chuzenji (Pt. 03)

Die Tempelanlagen in der Stadt Nikko haben wir im Jahr 2014 ausgiebig besucht. Wir fuhren deshalb durch die Stadt direkt in den Nikko-Nationalpark zum See Chuzenji mit dem mächtigen Vulkan Nantai.

Wir entdeckten im Dorf ein Firmenschild „Beach Side Café by GrindelBerg“:

Und wir fragten uns, ob der Besitzer wohl in Grindelwald war und nicht mehr wusste, dass es GrindelWald und nicht GrindelBerg heisst? Vielleicht erinnerte er sich nur noch an die mächtigen Berner Gipfel?

Nach einer regnerischen Nacht ging es über den Konsei-Pass (gegrillte Forelle zum Apéro) ins Skigebiet von Marunuma Kogen. Hier ist das Skigebiet noch bis zum 7. Mai offen.

Einpuffen in Sawara (Pt. 02)

Nachdem wir alles Gepäck – und zwar ohne Frühstück – in unser neues Zuhause für die nächsten Monate geladen haben, fuhren wir hungrig zum nächsten 7-Eleven Shop und dann zu einem grossen Supermarkt.

Unsere erste Fahrt dauerte nur ein paar Kilometer. Noch in der Anflugschneise des Flughafens Narita liegt Sawara. Hier übernachten wir auf einem Rastplatz und verstauten unser Gepäck.

Am nächsten Morgen haben wir den alten Edo-Stadtteil von Sawara besucht.

Zug, Flug, Bus und Camper – alles paletti! (Pt. 01)

Es hat alles geklappt!

Am Anfang sah es noch nicht so aus.

Das E-Check-In der Lufthansa für den Flug von Frankfurt nach Tokyo konnten wir von Zuhause aus nicht durchführen. Das E-Check-In für den Flugzug von Basel nach Frankfurt ging glücklicherweise und wir konnten die Bordkarten für den Zug herunterladen.

Am frühen Dienstagmorgen mit allem Gepäck warteten wir am Badischen Bahnhof. Entgegen aller Prognosen verlief die Zugfahrt nach Frankfurt pünktlich und störungsfrei.

Der nächste Stopp war der Check-In Schalter der Lufthansa. Hier unsere Themen für die nächsten 45 Minuten:

  • Unsere Sitzreservierungen seien noch nicht bezahlt.
  • Gemäss Lufthansa-System brauchen wir ein Visum für Japan.
  • Es sind pro Person nur 1 Gepäckstück zu 23 kg und nicht 2 zu 23 kg erlaubt, der Rest unsere Gepäcks (Foto siehe oben) wäre Übergepäck.
  • Und wir brauchen einen negativen PCR-Test.

Wir konnten dem freundlichen Check-In Herr die Regeln der Lufthansa und der japanischen Einreisebehörden näherbringen und siehe da, nach Übersteuerung des Lufthansa-System durch das Chefbüro erhielten wir die Bordkarten.

Wie die Zugfahrt verlief auch der Flug pünktlich und störungsfrei.

Auch alles Gepäck ist angekommen (wer nachzählen möchte: siehe Foto).

Der Bustransfer von Flughafen Haneda zum Flughafen Narita sowie der Abholservice vom Flughafen zu unserem Campervermieter verlief pünktlich und störungsfrei. Nach mehr als 24 Stunden Reise sind wir müde im Guesthouse von unserem Vermieter angekommen.

Nach einem langen Schlaf – nach japanischer Sitte – auf dem Boden und mit etwas Rückenschmerzen konnten wir am anderen Morgen unseren Camper entgegennehmen.

Übrigens bedeutet das gelbe/grüne Signet : „Achtung Gefahr, es ist ein Fahrer frisch ab Prüfung unterwegs“. Dies hat für uns den Nutzen, dass der Gegenverkehr stoppt, wenn wir kommen. Und die Parklücken links und rechts von uns bleiben meistens leer.