Gefunden: den Manschurenkranich (Pt. 37)

Es wäre unser Plan gewesen, nach den Blumengärten von Biei noch die eine oder andere Wanderung im Daisetsuzan-Nationalpark zu machen. Wie schon die letzten Tage war das Wetter wechselhaft, eine Wanderung im Nebel oder sogar im Regen keine tolle Variante. Der Ranger meinte zwar, dass wir über dem Nebelmeer wären. Die Webcam, die auf den Vulkan Tokachi gerichtet war, lieferte Live-Bilder, die etwas anderes vermuten liessen. Deshalb entschieden wir uns, weiter in Richtung Norden zu fahren und dann beim Retourweg – und sofern das Wetter stimmt – nochmals in den Daisetsuzan-Nationalpark zu gehen. Also ab nach Nordosten in Richtung Ochotskisches Meer.

Hokkaido ist eine landwirtschaftlich geprägte Insel. So gibt es frische Melonen in Hülle und Fülle. Die saftige Melone, die wir unterwegs zu Mittag assen, schmeckte köstlich. Die Früchte hier in Japan haben eine sehr gute Qualität und dafür auch ihren Preis. Unsere Melone z.B. kostete umgerechnet rund CHF 20.00.

Die Melone assen wir noch mit Sonnenschein. Je näher wir der Küste kamen, desto nebliger wurde es. In Mombetsu nieselte es dann, auch am Tag darauf die gleiche Suppe. Dennoch unternahmen wir einen Spaziergang in den Hafen und besichtigten die Eisbrecher-Schiffe. Das alte ist auf Säulen befestigt. Dadurch haben wir die Unterseite mit den vier riesigen Spindeln sehen können, die sich in das Eis bohren. Eine spezielle Technik!

Und dann gondelten wir der Küste entlang und sahen in der Auenlandschaft neben der Strasse zwei weisse Punkte. Zuerst hielten wir es für zwei Plastikstücke. Wir hielten an und sahen durch den Feldstecher: zwei Mandschurenkraniche. Cool! Bis zu 1.5 Meter gross kann er werden, die Flügelspannweite ist zwischen 2.2 bis zu 2.5 Meter. Zum Glück ist er so gross, sonst hätten wir diesen seltenen und sehr scheuen Vogel übersehen (siehe Beitrag „Wo ist der Mandschuren-Kranich? (Pt. 31)„).

Weitere Sehenswürdigkeiten an dieser rauhen Küste fanden wir nicht. Oder wir sahen es nicht durch den trüben Nieselregen.

Am nördlichsten Punkt Japans, dem Kap Soya, windete es heftig. Bei klarer Sicht hätten wir die Inselspitze von Sachalin sehen können. Sie ist nur etwas mehr als 40 Kilometer entfernt.

In Wakkanai harrten wir der Dinge und hofften auf schöneres Wetter. 16.1 Grad waren schon etwas kühl. Kannten wir doch von unserer ersten Japan-Reise im 2014. Die Wetteraussichten für morgen sind gut, jedoch nur in der Apple-App. Auf der Homepage der offiziellen jap. meteorologischen Anstalt sieht es morgen noch etwas anders aus. Schauen wir mal!

Wakkanai selber ist keine sehenswerte Stadt. Für uns ist sie jedoch mit vielen Erinnerungen vollgepackt. Und darum haben wir sie nochmals besuchen wollen. Sah alles noch so aus wie im 2014. Nur dass die russisch angeschriebenen Ladenlokale diesmal leerstanden. Der Eigentümer / Koch im Restaurant K La Seine war immer noch der Gleiche. Er hatte ein riesige Freude, als Dani ihm ein Foto von ihm aus dem Jahr 2014 zeigte.

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