Archiv der Kategorie: Südamerika

Salz, Salz, Salz!

(Punkt 19 auf der Karte)

Im Reiseführer steht, dass man den Besuch der Salinas Grandes von Jujui / Salta auslassen kann, wenn man bereits an den Salzseen von Bolivien war oder noch plant, dorthin zu gehen. Eine spezielle Aussage, oder? Im Reiseführer über Deutschland steht auch nicht, dass die Zugspitze nicht besucht werden soll, wenn das Jungfraujoch noch auf dem Programm steht.

Egal, wir fuhren dahin und wollten es mit eigenen Augen sehen. Uns hat es beeindruckt. Sogar die Picknickbänke und die Häuser sind aus Salz gebaut.

Flamingos an der Lagune Pozuelos

(Punkt 18 auf der Karte)

Auf einer holperigen Piste fuhren wir zur Lagune Pozuelos, der Heimat von zahlreichen Flamingos. Die Sonne war richtig gleissend. Am späteren Nachmittag fuhren wir dann zuerst mit dem Camper und dann mit dem Fahrrad Richtung Wasser.  Wo sind denn die Flamingos?

Das Erste, was wir sahen, war ein Ei. Ein Flamingo-Ei?Ei1 Zu gross? Oder von einem Strauss? Wahrscheinlich auch nicht, weil wir seit längerem keine Strauss mehr gesehen haben. Wir wissen es nicht. Den Ranger konnten wir nicht mehr fragen, da er uns bereits bei unseren Ankunft informiert hat, dass er Feierabend hat und sein Kollege irgendwann dann eintreffen wird (am nächsten Tag, als wir wegfuhren, war die Ablösung immer noch nicht da).

Mit dem Fernglas erkannten wir dann in weiter Ferne die Flamingos. Anschleichen ging nicht, da es topfeben war. Mit langsamen Schritten näherten wir uns ihnen. Sie schauten auf, liefen ein paar Schritte und flogen dann weg.

 

Lama und nicht Lamm – so und so

 (Punkt 17 auf der Karte)

Hier im Nordwesten Argentinien haben wir bis jetzt sehr viele Lamas gesehen; freilebende Tiere und auch solche, die zu einem Hof gehörten. Wenn sie ein rotes Bändeli um den Hals hatten, war es klar. Ansonsten war es schwierig zu unterscheiden.

Es sind wirklich härzige Tiere …

… die auch noch gut schmecken.

In einem mit vielen Korbwaren geschmückten Lokal in Humahuaca gab es als Vorspeise gut gesalzener Lamaschinken und zum Hauptgang Lamafilet an einer rahmigen Sauce unbekanntem Inhalts (Auberginen?). Und die Kartoffeln schmeckten wirklich wie Erdäpfel. Wir meinten, den Staub der Erde noch riechen zu können.

Auf und ab im Humahuaca-Tal

(Punkt 16 auf der Karte)

Nach der langen Fahrt quer durch die Chaco-Ebene ruhten wir uns im Humahuaca-Tal etwas aus. Zugleich haben wir als Nebeneffekt, dass wir uns langsam an die höheren Lagen gewöhnen konnten, da unsere Übernachtungsplätze immer etwa 500 Höhenmeter höher lagen als am Vortag.

Über Purmamarca, Tilcara nach Humahuaca und weiter bis nach Abra Pampa besuchten wir diese Ortschaften mit ihren gelben Lehmhäusern und den staubigen Strassen und wir bestaunten die vielfarbigen Berge und Schluchten. In Tilcara radelten wir rund 8 km und 400 Höhenmeter rauf auf 3’800 m.ü.M., schnauften dabei wie die Ochsen und wanderten dann durch die Schlucht und zum Wasserfall Gargante del Diablo.

Auf der Velofahrt konnten wir auch die Art und Weise der Lehmziegel beobachten, die dann für den Häuserbau verwendet werden.

Von Humahuaca nach Abra Pampa haben wir den ersten Pass über 4’000 m.ü.M. geschafft, ohne dass uns oder unserem Camper der Schnauf ausgegangen wäre.

 

Pampa del Infierno – Pampa der Hölle

(Punkt 15 auf der Karte)

Nach den Esteros del Iberá standen wir vor dem Entscheid, ob wir nun bereits Richtung Süden fahren oder noch einen Schwenker nach Westen machen sollten. Nachdem wir die Temperaturen der Gebiete um und nach Buenos Aires abgefragt und auch die Wettervoraussichten miteinbezogen hatten, war es entschieden, dass wir nach Westen in das Gebiet um Salta fahren werden.

Dies hiess nun, dass wir die nächsten drei Tage durch die riesige Chaco-Ebene fuhren. Am zweiten Tag in etwa der Mitte der Strecke machten wir bei 33 Grad Hitze Mittagspause in einem Ort mit dem treffenden Namen Pampa del Infierno, Pampa der Hölle.

Zusammen mit den Kohlenmeilern, die teilweise auch in Betrieb waren, und der explosiven Tankstelle auf sandigem Grund mit heissen Lastwagenmotoren fanden wir es naheliegend, hier einen Beitrag darüber zu erstellen.

National Park Chaco – mit Gebrüll geweckt

(Punkt 14 auf der Karte)

Schon in den Esteros del Iberá waren wir auf der Suche nach den Brüllaffen. Dort hatten wir kein Glück, bzw. wir waren wahrscheinlich einfach zu spät unterwegs.

Im Chaco Nationalpark fuhren wir sicher 20 km mit dem Velo und gingen zum einen oder anderen Aussichtspunkt. Auch hier haben wir keine Affen gesehen oder gehört. Dafür wurden wir an gewissen Orten regelrecht von Mücken überfallen. Dies war das erste Mal, dass wir uns mit Mückenschutzmittel eincremten. Und es hat gewirkt! Dennoch waren diese Viecher lästig.

Wie meistens auf den Campingplätzen waren wir auch im Chaco Nationalpark die einzigen Übernachtungsgäste. Normalerweise werden wir von Vögelgezwitscher, den zu frühen Kikerikis der Hähne oder vom Dröhnen der Lastwagenmotoren geweckt.

Anders hier: am Morgen kam es wie ein Donnergrollen oder wie eine Flugzeugturbine.  Wir dachten an ein lautes Motorrad, dass in den Park kam. Erst beim dritten / vierten Mal realisierten wir, dass dies die Brüllaffen sein müssen. Offiziell das lauteste Tier der Welt! Und tatsächlich stritten sich drei Affen auf einem Baum um die besten sonnigen Plätze. Ein Jungtier war auch noch dabei!

Grasinseln voller Leben in den Esteros del Iberá

(Punkt 13 auf der Karte)

Die Esteros del Iberá ist die kleinere Ausgabe des berühmten Pantanals in Brasilien. Aber was heisst klein: mit 13’000 km2 hat dieses Feuchtgebiet eine Fläche von einem Drittel der Schweiz und ist Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren.

Mit einem kleinen Motorboot befuhren wir die Lagune. Der Bootsführer fuhr uns fast in das Gebiss der Alligatoren. Auf kurzen Wanderwegen konnten wir durch das Feuchtgebiet spazieren.

Die Seen werden nur von Regenwasser gespiesen und sind seicht. Auf den Seen bilden sich riesige Grasinsel, die so dick sind, dass darauf die Tiere leben. Auch Menschen würden sie teilweise tragen.

Neben den Tieren kommen die Pflanzen fast etwas zu kurz.

Der Zugang zum Park ist nicht so einfach. Es hat drei Wege. Für die Hinfahrt haben wir uns für den zweitschlimmsten Weg entschieden, da wir sonst einen Umweg von 250 km hätten fahren müssen. Dies hies 120 km Sand- und Schotterpiste.

Nach diesen 120 km kamen wir in Colonia Pellegrini an, einem Dorf mit nur ein paar Hundert Einwohnern. Der Tourismus kommt dort langsam zum Boomen. Die Bauweise gewisser Häuser ist doch etwas speziell. Auf der anderen Seite hat es ein paar Lodges, die luxeriös aussehen. Daniel ass hier sein erstes Asado (Grillplatte). Naja, er bleibt beim Ojo de Bife (Ribeye-Steak).

Entschädigt für die lange Hinfahrt wurden wir Camping1auch mit einem super ausgestatteten Campingplatz direkt an der Lagune mit einem unbeschreiblichen Sonnenuntergang.

Für die Rückfahrt haben wir dann den besten Weg gewählt. Es waren da nur 80 km Schotterpiste und danach noch 30 km geteert.

 

Längsgestellter Wasserfall: Saltos del Moconá

(Punkt 12 auf der Karte)

Neben den Iguazú-Wasserfällen hat der Nordosten Argentinien noch eine weitere „Wasser“-Attraktion: die Saldos del Moconá mitten im subtropischen Regenwald.

Dabei handelt es sich um einen Bruch im Flussbett des Rio Uruguay, der den Fluss wie spaltet. Das argentinische Flussbett ist auf einer Länge von rund drei Kilometer höher als das brasilianische. Bei niedrigem Wasserstand stürzt das Wasser dann bis zu 12 Meter in die Tiefe, bei ganz hohem Wasserstand ist dieser „längsgestellter“ Wasserfall nicht zu sehen und ist überflutet. In einem Jet-Boot fuhren wir die drei Kilometer flussaufwärts, von einem Wirbel zum andern. Es hat ganz ordentlich geschüttelt. Ob die Schwimmwesten wirklich geholfen hätten, wagen wir zu bezweifeln.

Mit noch etwas schlotterigen Knien ging es dann zum Frühstück.

Danach fuhren wir dem Rio Uruguay entlang nach Süden. Nach und nach wurde der Regenwald durch die Landwirtschaft abgelöst. Viehwirtschaft und Teeplantagen prägten nun die Landschaft.

Iguazú – der Wasserfall schlechthin

(Punkt 10 auf der Karte)

Zu den Iguazú-Wasserfällen gibt es nicht viel zu sagen – eindrücklich, tosend, sprühend.

An einem Tag waren wir im argentinischen Nationalpark und am nächsten Tag auf der brasilianischen Seite. Wir überlegten, ob wir mit unserem Fahrzeug nach Brasilien einreisen sollten. Im Reiseführer ist geschrieben, dass man den normalen internationalen Bus nehmen kann. Wir entschieden uns dann, mit dem Taxi über die Grenze zu der brasilianischen Seite der Wasserfällen zu fahren. Zum Glück! Denn auf dem Rückweg fuhren wir mit dem lokalen Bus. Wir wurden fast seekrank und es dauerte eine Ewigkeit!