Archiv der Kategorie: Südamerika

Mit Rucksack der Küste entlang …

(Violetter Punkt 32 auf der Karte)

Unser Flug geht in 10 Tagen und wohin soll es noch gehen? Spontan entschieden wir uns für Taganga in der Nähe von Santa Marta. Wir buchten ein Hotel und packten unsere Siebensachen. Mit Rucksack und einem kleinen Handkoffer ging es los. So schlimm war es nicht! Wir nahmen nämlich den privaten Shuttle-Bus, der die karibischen Küste entlang fährt und die Touristen hier in Cartagena beim Hotel abholt und so nahe wie möglich zum neuen Hotel bringt. Wir mussten somit nur ein kleines Stückchen zu Fuss zu unserem Hotel hoch steigen.

Taganga ist ein kleines Fischerdorf mit einer überschaubaren touristischen Infrastruktur. Unser Hotel lag etwas überhöht über der Bucht. Vom Zimmer und Pool aus sahen wir die vielen Fischerboote. Es herrschte immer ein reges Treiben in und um das Wasser. Eigentlich wollten wir noch eine Bootsfahrt in den Tayrona Nationalpark, nach Santa Marta oder Minca unternehmen. Jedoch war es uns immer zu heiss, am angenehmsten war es im Wasser. So verbrachten wir die meiste Zeit im Jacuzzi oder im Pool, manchmal unterbrochen mit einem Spaziergang ins Dorf zum Espresso- / Fruchtsafttrinken oder an eine Bucht „hinter dem Berg“. Dafür reichten unsere Kräfte gerade noch! Kulinarischer Höhepunkt waren die Abendessen. Wir assen in sechs verschiedenen Restaurants und eines war besser als das andere.

In der letzten Nacht in Cartagena und dann auch während der Fahrt von Cartagena nach Palomino regnete es teilweise sehr heftig. In Santa Marta waren ganze Strassenzüge unter Wasser. In Palomino war unser erster Eindruck: Schutt und Geröll auf den Strassen und der Strandpromenade. Wir dachten, wo sind wir denn hier gelandet? Erst nach und nach verstanden wir das „Regenkonzept“. Die Strassen sind eigentlich ausgetrocknete Bachläufe. Wenn es dann regnet, fliesst alles Wasser die Strassen runter ins Meer. Wir vermuteten, dass der Regen vor unserer Anreise sehr heftig gewesen sein musste und das Geröll die Drainage unter der Strandpromenade verstopfte. Deshalb wurde die Strandpromenade ebenfalls überschwemmt. Bei einem „normalen“ Regen wäre das Wasser über die Strasse,  unter der Strandpromenade durch und ins Meer runtergelaufen. Ein einziger Arbeiter mit Schaufel und „Garrette“ (Schubkarre) putzte die ganze Woche die Strandpromenade.

Nach diesen wirklichen Ferientage mit Nichtstun und Rumliegen ging es weiter nach Palomino. Auch dieser Ort liegt am karibischen Meer und soll einer der schönsten Sandstrände von Kolumbien haben. Wie in Taganga wählen wir ein Hotel mit Pool. Auf dem Internet-Bild der Hotelhomepage sah der Pool „leer“ aus. Am frühen Vormittag war es auch noch so. Als dann aber die jungen Hotelgäste erwachten, war der Pool übervoll und wir flüchteten.

Nach drei Tagen fuhr uns der Bus wieder nach Cartagena zurück. Einen Tag werden wir nun noch in Cartagena sein und am Sonntag – zusammen mit dem Papst – wieder nach Europa fliegen. Wir haben schon gelesen, dass der Papst Kolumbien besuchen wird. Erst als wir vom Hotel in Cartagena informiert wurden, dass gewisse Strassen von und zum Flughafen am Sonntag gesperrt sein werden, haben wir das Papst-Programm gegoogelt. Ja, am 10.09. ist der Papst in Cartagena und fliegt um 19:00 nach Rom zurück. Und wir um 17:00 nach Bogotá!

H A S T E   L U E G O   E N   S U I Z A !

 

Cartagena – letzte Station?

(Violetter Punkt 31 auf der Karte)

Nach einer ereignislosen, zügigen Fahrt von Bucaramanga über Bosconia kamen wir nach 3 Tagen in Cartagena an. Während den letzten 12 Monaten haben wir fast 50’000 km zurückgelegt. Wir fuhren durch interessante Länder mit schönen Landschaften, mit vielfältiger Pflanzen- und Tierwelt und mit spannenden und lustigen Begegnungen mit Einheimischen und Reisenden.

Kaum in Cartagena angekommen, haben wir das gesamte Fahrzeug ausgeräumt und die persönlichen Sachen für die letzte Reiseetappe und für die ersten Tage in der Schweiz gepackt. Die beiden Ersatzräder und die übriggebliebenen Teile des kaputten Fahrradträgers haben wir Packen1geputzt und im Fahrzeug verstaut. Die beiden Nächte vor der Fahrzeugabgabe mussten wir deshalb das erste Mal im „oberen“ Stock schlafen. Dies war ein bisschen enger und vor allem viel heisser als im „unteren“ Stock. An  einem weiteren Tag erledigten wir die Verschiffungsadministration und am nächsten Tag wurde unser Camper durch den Zoll begutachtet und der Hafenbehörde übergeben. Und dann war noch der Termin für die Drogenkontrolle im Hafenlager, einen Tag vor Abfahrt des Schiffes. Alles mussten wir wieder ausräumen. Fast jede Kiste wurde durchwühlt. Und dies alles draussen bei brütender Hitze! Der Trost war, dass nicht nur Daniel schwitzte sondern auch der Kontrolleur.

Dazwischen hatten wir viel Zeit und Muse, um die Altstadtquartiere von Cartagena kennenzulernen. Am Tag und vor allem am Abend ist die Altstadt ein Bijou. Am Plaza de la Trinidad vermischten sich am Abend die Einheimischen und die Touristen. Strassenkünstler gaben ihre Darbietungen zum Besten.

Und dann waren noch die Fischer, die ein langes Schleppnetz ans Ufer zogen. Sie wollten unbedingt, dass wir einen grossen Fisch kaufen. Wo hätten wir denn diesen noch grillieren können?

Wir mussten solange in Cartagena bleiben, bis das Schiff ausgelaufen ist. Am Montag, 27.08.2017, war es dann soweit. Wir in Südamerika und jetzt ohne Camper! Irgendwie fühlten wir uns verloren. Mit der Abgabe des Fahrzeuges ist die Reise wie vorbei. Wir hängten noch einen weiteren Tag in Cartagena dran, um unsere Weiterreise mit Rucksack und Bus zu planen und innerlich zu verarbeiten.

So kommen wir nie an!

(Violetter Punkt 30 auf der Karte)

Unser nächstes Ziel war die Region um San Gil. Tja, viele WeFahrtSanGil2ge führten von Sogamoso nach San Gil. Wir wählten den direktesten Weg, obwohl wir von anderen Reisenden wussten, dass der Weg vor ein paar Monaten sehr schlecht war. Wir hofften, dass sich dies in der Zwischenzeit geändert hatte. Bis zur Passhöhe war alles noch im grünen Bereich. Doch was wir dann antrafen, verdiente den Namen Strasse nicht mehr. Vor allem die leFahrtSanGil1tzten 40 km waren mehr ein Hüpfen von Stein zu Stein. Mehrmals schlugen wir auf (zum Glück hatte unser Fahrzeug einen UnterbodenscFahrtSanGil3hutz). Wir mussten Wasserlöcher durchqueren und waren jeweils froh, dass unser Fahrzeug nicht absaufte. Wir hatten gar keine Lust, Fotos zu machen. Wir waren einfach nur glücklich, dass wir nirgends steckengeblieben und noch vor Einbruch der Nacht auf dem Übernachtungsplatz eintrafen. Für die insgesamt etwa 130 km brauchten wir mehr als 6 Stunden. Und etwa die Hälfte des Weges war asphaltiert! D.h. viele Kilometer im Schritttempo, nie wissend, ob wir das Schlimmste schon hinter uns hatten oder ob es noch schlimmer wird. So kommen wir nie zur Zeit in Cartagena an!

Am nächsten Tag beim Schlendern durch Barichara war der Vortag wieder vergessen. Mit knusprigen Hormigas Gulonas („Ameisen, mit dem riesigen Hintern“, fünftes Bild) hätten wir unsere Energiespeicher wieder füllen können, doch wie schon bei den Meerschweinchen verzichteten wir. Und überhaupt, es war ja auch noch nicht Apéro-Zeit!

Anstelle die kurze Strecke von Barichara nach Guane auf einem alten Steinweg zu wandern, wählten wir die geteerte Strasse. Es war so heiss und wir noch so schwach vom Vortag. Auch mit den Ameisen im Magen hätten wir es nicht geschafft. Guane war ein kleines verschlafenes Bergdorf mit ein paar Häusern und einem Glacé-Laden mit selbstgemachter Glacé.

Nach einem Rundgang durch die paar Strassen und um den Dorfplatz wollten wir noch ein paar Kilometer fahren. Im Nationalpark Chicamocha mit der gleichnamigen imposanten Schlucht übernachteten wir an einem Ort mit freier Sicht in die tiefe Schlucht.

Der Abstecher nach Girón, in der Nähe von Bucaramanga, war unser Mittagshalt. Doch zuerst hiess es mal: Chaos im Strassenlabyrinth von Girón und wir mittendrin auf der Suche nach einem Parkplatz. Später sahen wir dann, warum es so ein Chaos war. Als wir ankamen, war gerade ein Umzug von alten Jeeps und VW-Käfern durch die Altstadt im Gang.

Der schöne spanische Stil – Villa de Leyva und Monguí

(Violetter Punkt 29 auf der Karte)

Nach unserem Ausflug an die kolumbianische Pazifikküste checkten wir wiederum die Schiffstermine. Keine Änderung in Sicht! Das Schiff wird anstelle am Sonntag am Montag abfahren. Da wir das Fahrzeug nur von Montag bis FreFahrt1itag abgegeben können, änderte sich für uns nichts. Wir nahmen Kontakt mit der Spedition auf und fixierten die ersten Termine. Noch etwas mehr als eine Woche haben wir Zeit, durch Kolumbien zu gondeln. Wir entschieden uns, als nächstens Villa de Leyva zu besuchen. Wie meistens hier in Kolumbien, war der Weg hügelig und kurvig.

Villa de Leyva ist über das Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel der Menschen aus Bogotá. Unter der Woche hatten wir den Ort fast für uns. Der riesige Hauptplatz (120 x 120 Meter) soll einer der grössten sein.

Nach dem Morgenspaziergang durch Villa de Leyva war es ein Katzensprung bis nach Monguí, ein weiterer Ort mit schön renovierten Häusern aus der spanischen Kolonialzeit. Warum hier überall Fussbälle an den Häusern herumhingen? Es hatte im Ort mehrere Werkstätte mit dem Schild, dass Fussbälle hergestellt werden. Glauben wir mal, dass es stimmt!

In Kolumbien hat es zwar viel Wasser, jedoch fLagoTota2ast keine Seen. Der grösste ist der Lago  del Tota auf über 3’000 m.ü.M. An dem berühmten Strand mit sehr weissem und feinem Sand übernachteten wir.

 

(Ent)spannende Pazifikküste in Bahia Solano

(Violetter Punkt 28 auf der Karte)

Die Spannung war gross, als wir am Flughafen von Medellín eincheckten. Dann hiess es erstmals warten. Mit einer Verspätung von 90 Minuten starteten wir. Nach rund 30 Minuten kam eine Durchsage durch den Lautsprecher, die wir mit unseren Spanischkenntnissen nicht verstanden. Da der Flug im Normalfall ca. 45 Minuten dauert, dachten wir, dass es die Ansage zur Landung war. Fehlanzeige, wir flogen und flogen. Dann tauchte das erste Dorf auf und Daniel fragte Anita, ob sie das Meer schon sehe. Dann wurde das Dorf immer grösser. Wir sahen Wolkenkratzer. Juhui, wir sind wieder in Medellín!

Nach der Landung wurden wir informiert, dass in Bahia Solano ein heftiger Regenschauer niederging und der Flughafen bis auf weiteres geschlossen sei. Wir dachten schon, dass wird nichts mehr mit dem heutigen Apéro an der Pazifikküste. Um 16.00 Uhr starteten wir jedoch und diesmal klappte alles. In El Valle bezogen wir unser Hotel am Playa El Almejal.

Die „Exkursion“ durch den hoteleigenen Park im Regenwald war sehr interessant. Unser Guide überraschte uns mehrmals mit Informationen über die Natur, die wir so noch nie gehört hatten.

An einem Tag führte uns ein Bootsausflug in den Nationalpark Utria. Unser Hauptgrund für diese Bootsfahrt war, dass wir so in die Bucht kamen, in der die Buckelwalweibchen ihre Jungen gebären und grossziehen (siehe weiter unten). Daneben spazierten wir durch die Mangroven und lernten die verschiedenen Arten zu unterscheiden. Die Frucht einer Mangrovenart sah ziemlich gefährlich aus: sehr spitzig (fünftes Bild der folgenden Reihe).

Die Rückfahrt vom Nationalpark hatte es in sich. Es war am Vortag noch nicht klar, ob wir wirklich fahren dürfen. Die kolumbianische Marine hatte für den nächsten Tag eine Regen- und Windwarnung herausgegeben. Der Kapitän entschied am Morgen, dass wir dennoch fahren können. Die Hinfahrt verlief schon etwas ruppig. Wir sassen dummerweise zuvorderst im Boot. Bei jeder kleinen Welle klatschte das Boot auf das Wasser und wir spürten jedesmal einen Schlag in den Rücken. Die Technik „Abstützen mit den Händen“ half ein wenig, den Schlag abzufedern. War das Wetter, während wir im Nationalpark waren, fast perfekt, verschlechterte es sich am Nachmittag zusehends. Als wir vom Nationalpark wegfuhren, war der Wind schon stark. Und wir wieder zuvorderst im Boot! Es hatte keine Freiwilligen gegeben, die uns ablösen wollten. Schon nach kurzer Zeit waren wir klatschnass und total durchgeschüttelt. Das Wasser war zwar angenehm warm, aber soviel Salzwasser haben wir seit langem nicht mehr geschluckt. Auch wurde der Wellengang immer höher und unser kleines Boot wurde zum Spielball des Meeres. Uns war es nicht mehr so wohl und wir waren froh, als wir das Dorf in Sichtweite sahen.

Nach drei Nächten im Hotel El Almejal fuhren wir nach Bahia Solano zurück und dort mit dem Boot zur Playa Huina. Hier verbrachten wir zwei weitere Nächte in einer Lodge und genossen die Hängematte.

Neben der Bootsfahrt zum Nationalpark, bei der auch Wale zu sehen waren, hatten wir noch zwei weitere reine Walbeobachtungstouren gebucht. Meistens sahen wir nur ein kurzes Auftauchen und dann war wieder für sieben Minuten nichts zu sehen. Manchmal zeigten sie ihre Schwanzflosse. Zweimal sahen wir einen Buckelwal in weiter Entfernung aus dem Wasser springen. Keine Chance, dies zu fotografieren.

Die besten Sprünge sahen wir in El Almejal vom Ufer aus. Da hatte ein Wal so richtig Freude und sprang mehrmals hintereinander aus dem Wasser. Eigentlich wäre dies der ideale Moment gewesen, um „das Foto“ schiessen zu können. Blöd war nur, dass wir hier an einem Ort waren, wo es durchschnittlich 8’000 mm Regen pro Jahr gibt. Und gerade jetzt schüttete es wie aus Kübeln und wir standen am Strand, ohne eine Möglichkeit irgendwo unterzustehen. Aber eben, irgendwann müssen diese 8’000 mm ja vom Himmel kommen.

Neben den Walen sahen wir auf einer Bootsfahrt eine grosse Gruppe von Delphinen.

Herumschwirrende Kolibris en masse!

(Violetter Punkt 27 auf der Karte)

Bevor wir von Medellín aus an die Pazifikküste fliegen werden, haben wir nun fast eine Woche zum Verweilen und um weitere Sehenswürdigkeiten anzusehen.

Unser nächstes Ziel war der Rio Claro. Ein Naturrreservat mit einem – wie es der Name schon sagt – glasklaren Fluss. So klar war er jedoch nicht, wahrscheinlich hatte es am Vortag geregnet. Eine kurze Wanderung führte den Flusslauf entlang. Überall bestand die Möglichkeit für Rafting, Canyoning, Wasserrutschen etc., ein grosses Angebot an touristischem Freizeitvergnügen. Wir beschränkten uns auf den Fussmarsch.

Dann hatten wir den Fotoapparat zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle und wir konnten wiederum Kolibris abknipsen. Einfach ein faszinierender Vogel!

Über die Altstadt von Honda  gibt es nicht viel zu berichten. Sie war überschaubar und für einen Abendspaziergang gerade richtig.

Am anderen Tag wollten wir – wohl zum letzten Mal auf unseren Südamerikareise – Höhenluft schnuppern. Wir fuhren zum Eingang des Nationalparks Los Nevados auf rund 4’100 m.ü.M. Danach ging es nochmals mit dem eigenen Fahrzeug weiter. Bei rund 4’300 m.ü.M. war dann für unser Fahrzeug Schluss. Die Luft war draussen bzw. die Luft war zu knapp. Wir stiegen in das Fahrzeug unseres Guides und fuhren die restlichen knapp 200 Höhenmeter zum Vulkangebiet hinauf. Zuerst war es noch neblig. Plötzlich klarte der Himmel für einen kleinen Moment auf und wir konnten den Vulkan Nevado del Ruiz in der Ferne erahnen.

Das Naturreservat Rio Blanco in der Nähe von Manizales gehört den Wasserwerken von Manizales. Ein Zugang ist nur beschränkt möglich. Es braucht dazu eine Erlaubnis, die schriftlich eingefordert werden muss.

Seit mehreren Tagen warteten wir nun bereits auf eine Emailantwort von den Wasserwerken. Endlich, nachdem das Touristenbüro in Honda für uns angerufen hatte, erhielten wir die Email, dass wir kommen können, wenn wir wollen. Wir sagten zu! Und als wir dann am Tor standen und läuteten, hiess es, dass keine Reservierung vorhanden wäre. Glücklicherweise kam gerade ein Guide angefahren und dieser half uns dann über die bürokratischen Hindernisse.

Von der Lodge aus haben wir zahlreiche Kolibiris beobachten und fotografieren können. Toll! Dazu sei gesagt, dass um die Lodge verschiedene Futterstellen eingerichtet sind, die von den Kolibiris rege genutzt wurden. Die Vögel schwirrten um unsere Köpfe herum. Die kleineren brummten wie eine grosse Hummel.

Blumenfest in Medellín

(Violetter Punkt 26 auf der Karte)

Das Blumenfest in Medellín findet jedes Jahr statt und soll hier der grösste Anlass sein. Eine Woche stehen die Blumen im Zentrum. Neben einem Umzug  -jeweils am Sonntag – werden verschiedene Excursionen und Konzerte angeboten.

Wir beschränkten uns auf den botanischen Garten. Hier wurden kleinere und grössere Blumenkunstwerke ausgestellt. Wie viele verschiedene Orchideensorten gibt es eigentlich?

Dann ging es quer durch die Stadt zum Plaza Botero, benannt nach dem berühmesten kolumbianischen Künstler Botero.

Und dann versuchten wir einen Ausflug an die Pazifikküste nach Bahia Solano via Internet und Email zu organisieren. Dies war gar nicht so einfach. In unserem Wunschhotel war erst in einer Woche und nur noch für 3 Nächte ein Zimmer verfügbar. Einen Hinflug hätten wir zu diesem Datum noch bekommen, einen Rückflug jedoch nicht. Was nun? Das Hotel war da keine Hilfe. So fuhren wir zum lokalen Flugplatz und fanden ein kompetentes und freundliches Reisebüro. Sie buchten die Flüge und die Hotelzimmer in zwei verschiedenen Hotels. Ob in einer Woche alles klappen wird?

Über die hüglige Kaffeezone

(Violetter Punkt 25 auf der Karte)

Kolumbien ist ja eines der wichtigsten Produzentenländer für Kaffee, wobei die Südamerikaner am liebsten Nescafé trinken. Aber nicht hier in der hügeligen Kaffeezone!

Meistens haben wir ein Café mit einer guten Espressomaschine gefunden. So soll es doch sein!

Vor allem in diesen sehr steilen Landschaften wurden die alten Willy Jeeps noch rege eingesetzt, sei es für Personentransporte oder beladen mit Banananenstauden oder mit Kaffeesäcken. Die Hügel waren wirklich sehr steil und die engen Strassen passten sich den Hügeln an. Unser Fahrzeug tuckerte langsam vor sich hin. Denn seit der Grenze nach Kolumbien fahren wir fast nur noch im Notbetrieb. Dies bedeutete max. 3’000 Touren und kein Turbolader.

In Salamina übernachteten wir an herrlicher Lage mit Blick auf die Hügeln, ein Ort zum Verweilen und zum Kaffeetrinken. Dummerweise hatte der Besitzer das Wasser nach den Wochenendfeiern abgelassen. Kein Abendschwumm! Egal, die kalte Aussendusche reichte uns allemal.

 

 

 

Schwenker nach Salento

(Violetter Punkt 24 auf der Karte)

In Ibaqué übernachteten wir in einem grünen Paradies inmitten eines botanischen Gartens voller Pflanzen und Tiere. Ein verstorbener Professor von der Universität in Ibaqué hat sich hier einen kleinen Park inklusive seinem „Mausoleum“ geschaffen. Sein Sohn verwaltet nun das Erbe und hat uns – als ehemaliger Nationalparkmitarbeiter – viele Tipps zu Kolumbien gegeben. So hat er uns gesagt, dass die nächsten 7 Tage in Medellín das Blumenfest stattfinden wird. Und deshalb schon die nächste Planänderung: Bogotá ist vorerst gestrichen! Medellín wir kommen!

Doch vorher wollten wir uns das Valle del Cocora ansehen. Die Wachsplamen sollen bis zu 60 Meter hoch werden. Bei nebligem Wetter wanderten wir das Tal hoch und wieder zurück. Die Palmen waren eindrücklich, jedoch mehr fasziniert waren wir von den Kolibris. Und tatsächlich einen erwischten wir!

Nach der kurzen Wanderung stand Erholung auf dem Programm. Wir schlenderten durch Salento und liessen uns von den Touristenmassen durch die Gassen treiben. Wir merkten, dass wir in der kolumbianischen Kaffeezone angekommen waren: die Espressos waren hervorragend! Stark und heiss!

Ab in die Tatacoa-Wüste!

(Violetter Punkt 23 auf der Karte)

Zuerst hiess es mal das Auto putzen. Grossputz1Die Schlammpiste über die Berge hatte ihre Spuren hinterlassen. Eigentlich gehört das Autoputzen zu Anita’s Lieblingsbeschäftigung. Jedoch war der Dreck so klebrig, dass auch sie überzeugt war, dass hier die Profis ans Werk gehen müssen. Sogar den Motor haben sie gewaschen und irgendwie eingeölt. Alles glänzte wie neu!

Nach der Autowäsche in Campoalegre fuhren wir bei brütender Hitze durch die Grossstadt Neiva nach Villavieja, dem Eingangstor zur Desierto de la Tatacoa.

Die Tatacoa-Wüste ist eine sehr kleine Wüste. Die Hauptsehenswürdigkeit sind die roten Felsen, durch die ein kurzer Wanderweg führt. Kurz kann jedoch auch lange sein! Wir meinten nämlich, dass es in diesem Labyrinth einen Rundweg gäbe und wir nicht auf dem gleichen Weg zurückgehen müssten. Immer wieder gingen wir Schuhspuren nach, die sich dann verliefen. Es war heiss und schwül und wir hatten nur wenig Wasser mit. Irgenwann wurde es uns zu bunt und wir kletterten über die Felsen zum Weg zurück.

Die ursprüngliche Idee war, dass wir nach der Tatacoa-Wüste nach Bogotá fahren würden. Auf der Fahrt nach Norden entschieden wir dann, zuerst noch einen Schwenker durch die Berge des Parque National Los Nevados zu machen und erst danach nach Bogotá zu fahren.