Hügel voller Teepflanzen in Wazuka (Pt. 25)

Bei der Einreise in Japan haben wir die übliche Aufenthaltsbewilligung von 90 Tagen erhalten. Da wir jedoch 4 Monate in Japan bleiben möchten und wir im Vorfeld im Internet gelesen hatten, dass Schweizer ohne Visum 180 Tage in Japan bleiben dürfen, haben wir bereits bei der Einreise am Flughafen versucht, diese 180 Tage zu erhalten. Dies hatte jedoch nicht geklappt.

Gemäss Einreisebestimmungen müssen wir nun bei einer der regionalen Einwanderungsbehörden vor Ablauf dieser ersten 90 Tage die weiteren 90 Tage bewilligen lassen. Unser Plan war, dass wir ab anfangs Juni versuchen, diese Bewilligung zu erhalten. Wir haben dann gegoogelt, wo überall diese regionalen Einwanderungsbehörden wären. Es gibt nicht so viele und die meisten sind – logisch – in den grössten Städten.

Auf der Fähre nach Hinase haben wir recherchiert, dass es in Himeji („nur“ eine halbe Million Einwohner) eine Einwanderungsbehörde gibt. Da das Wetter für solche administrative Arbeiten ideal war und Himeji für uns Landeier gerade noch überblickbar sein könnte, haben wir den Versuch gestartet. Die Behörde in Himeji und auch einen halblegalen Parkplatz haben wir gut gefunden.

Dani hat die Einreisebestimmungen auf Englisch und auf Japanisch vom Internet heruntergeladen und den drei jungen Beamten vorgelegt. Dann mussten wir uns setzen und warten. Aus den Augenwinkeln sahen wir, dass fleissig gesprochen und der PC und das Handy zum Einsatz kamen. Nach fast einer Stunde wurden wir aufgerufen und wir mussten beide jeweils ein Formular ausfüllen. Diese wurden wieder geprüft. Nach einer weiteren Stunde war alles in Ordnung und wir wurden aufgefordert, die Gebühr zu bezahlen. Dazu musste Dani zu einem Kiosk im Nebengebäude gehen und dort zwei Marken kaufen. Diese Marken wurden dann auf die beiden Formulare geklebt und wir erhielten den Pass mit der Aufenthaltsverlängerung zurück. Nach diesem Nachmittag in einem schwülen Büro ohne Ventilator und offenem Fenster war unser nächstes Ziel nur noch ein Übernachtungsplatz zu finden.

Am nächsten Tag umfuhren wir die Grossstädte Kobe, Osaka und Kyoto. Unser Ziel war Wazuka bzw. die Teeplantagen in den Hängen um Wazuka.

Der nächste Morgen war bewölkt, die Wettervorhersage mittelprächtig. Kommt nun die Regenzeit, die fünfte Jahreszeit im südlichen und mittleren Japan? Schon vor einiger Zeit haben wir bestimmt, dass wir nach Hokkaido (die nördlichste Insel von Japan) ausweichen würde, sobald die Regenzeit beginnen sollte. Und zwar, dass wir eine der Fähren über lange Distanzen nehmen würden. Nagoya wäre dafür eine Möglichkeit gewesen. Da jedoch für die nächsten Tage in den japanischen Alpen die Wettervorhersage okay war, haben wir entschieden, zuerst noch einen Schwenker durch die japanischen Alpen zu machen und dann in Niigata die Fähre zu nehmen.

Nach einer langen Fahrt auf der Autobahn sind wir in der Region Kiso angekommen. Ein üppiges Mittagessen mit gegrilltem Aal und saftigem Rindssteak auf dem Tischgrill war der Lohn. Das Bad in einer etwas in die Jahre gekommenden Onsen war mehr nützlich als genussvoll.

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