Archiv der Kategorie: Südamerika

Schwebend über dem Colca Canyon

(Violetter Punkt 2 auf der Karte)

Die Fahrt zum Colca Canyon ging über einen 4’900 hohen Pass. Viel sahen wir nicht! Es hatte dicken Nebel und ein heftigen Schneeregen. Wir übernachteten in Chivay, dem Eingangstor zum Colca Canyon. Am nächsten Vormittag beschäftigten wir uns das erste Mal mit unserem Heimflug und mit dem Rücktransport vom Fahrzeug. So richtig Lust hatten wir jedoch nicht dazu.

Das Wetter wurde besser und wir fuhren den Colca Canyon hinunter und den nächsten Tag wieder hinauf nach Chivay.

Am Cruz del Condor ist die Schlucht am steilsten. Die riesigen Kondore nutzten die Aufwinde und schwebten majestätisch über das Tal.

Der Colca Canyon soll nach dem Grand Canyon die zweittiefste Schlucht der Welt sein. Überall haben die Menschen die Hänge terrassiert. Die kleinen Anbauflächen mit unterschiedlicher Nutzung gaben ein tolles Muster.

Und immer wieder schweifte unser Blick zu den Bergen. In Chivay sahen wir (drittes Bild der zweiten Reihe) den rauchenden Vulkan. Und dort hin mussten wir doch zurückfahren! Doch diesmal bei schönem Wetter! Auf 4’900 beim Mirador de los Andes hatten wir einen Rundblick auf die umliegenden, zahlreichen Vulkane.

Schwimmende Schilfinseln bei Puno – schwabbelig

(Violetter Punkt 1 auf der Karte)

Wir waren etwas nervös: der Grenzübertritt von Bolivien nach Peru stand an. Von anderen Reiseberichten wussten wir, dass dieser Grenzübergang beim Titicacasee berüchtigt ist. Die peruanischen Zöllner dort würden gerne ein „Trinkgeld“ verlangen. Vor allem dann, wenn die Touristen für das Fahrzeug noch keine peruanische Haftpflichtversicherung haben. So wie wir!

Das erste Mal zusammengestaucht wurden wir jedoch nicht vom peruanischen Zoll sondern vom bolivianischen. „Was soll dieses Zolldokument mit den vielen Eselsohren“, wurden wir angebellt. „In der Schweiz würde dies auch nicht akzeptiert!“. Mehr als 6 Wochen im Rucksack, im Regenwald immer mitdabei, hat das Papier etwas gelitten. Nach dreimaligem Entschuldigen bekamen wir dann den Ausreisestempel.

Am peruanischen Zoll war die erste Frage: „Habt ihr die Haftpflichtversicherung? Nein, dann müsst ihr das Taxi nach Puno nehmen, dort die Versicherung kaufen und wieder zurückkehren“. Nach Puno sind es über 100 km. Wir sagten ihm, dass wir dies nicht so machen werden: „Er soll uns den Stempel geben und wir versprechen ihm, dass wir dann 2 Kilometer nach dem Zoll bei einem Kiosk die Versicherung lösen würden“. „Dies gehe nicht, wir brauchen die Versicherung für den Zollstempel“. Bei anderen Reisenden war dies dann der Anknüpfungspunkt, um das „Trinkgeld“ zu verlangen, damit man ohne Versicherung mit dem eigenen Fahrzeug nach Puno fahren kann. Wir liessen unser Fahrzeug vor der Schranke stehen und fuhren mit einem Taxi zum Kiosk. 15 Minuten später waren wir mit der Police zurück.

„Das System läuft gerade nicht“, war der nächste Versuch. Wir sagten ihm, dass wir Zeit hätten, wir wären ja in den Ferien. Nach einigen Minuten kam sein Assistent und dann lief das System wieder. Das Zolldokument musste er zweimal ausdrucken, weil er den Stempel falsch herum draufdrückte. Alles in allem in einer Stunde waren wir durch und in Peru eingereist!

Unsere erste Station war Puno am Titicacasee. Wir schlenderten über die Märkte. Es war gerade Samstag, entsprechend war in der Stadt viel los.

Am nächsten Tag ging es auf die schwimmenden Islas de los Uros. Mit Schilfbündeln werden kleine Inseln gebaut, auf denen dann Schilfhäuser errichtet werden. Früher sollten über 4’000 Menschen auf diesen Inseln gelebt haben. Heute ist es fast nur noch ein Touristenmagnet. Entsprechend kitschig war das Ganze. Dennoch hat es uns gefallen, auf diesen nicht immer trittfesten, sehr kleinen Schilfinseln herumzugehen.

Sonneninsel nahe Copacabana

(Punkt 97 auf der Karte)

Es hiess Abschied nehmen von Rurrenabaque und auch von Betty und Beat. Zwei Monate reisten wir zusammen durch Nordchile Rurrenabaque1und Bolivien. Wir hatten eine tolle Zeit und Schönes zusammen erlebt! Jetzt werden Betty und Beat Richtung Brasilien fahren und wir nach La Paz zurückkehren.

Was werden wir auch ohne unseren Abschleppwagen machen? Die erste Bewährung stand schon vor der Tür. In der letzten Nacht in Rurrenabaque goss es in Kübeln. Am Morgen stand der Campingplatz unter Wasser. Wie wirdSchlamm1 die Strasse nach La Paz sein? Weggeschwemmt oder versperrt durch Erdrutsche? Zum Glück waren nur wenige Stellen ausgewaschen. Ein paar Mal haben wir mit unserem Unterbodenschutz die Strasse gehörig geebnet. Unser Fahrzeug sah dann auch entsprechend gut aus!

Mit frischgewaschenem Fahrzeug ging es am nächsten Tag nach Copacabana. Nein, nicht zum berühmten Copacabana-Strand in Rio de Janeiro sondern zum bolivianischen Copacabana am Titicacasee. Bei der Überfahrt mit einem sehr wackligen Holzfloss zog ein Gewitter auf. Der Wellengang wurde höher. Das Floss – beladen mit einem Bus und unserem Fahrzeug – verdrehte sich richtiggehend. Wenn dies nur nicht zerbricht! Die Landung am anderen Ufer war dann auch sehr improvisiert. Die Männer hatten die Holzplanken etwas lose hingelegt und unsere Vorderräder hingen zwischen Fluss und Ufer.

Meine Güte, Copacabana wird regelrecht von Touristen überschwemmt! Die Infrastruktur ist riesig. Gleichwohl ein schöner Ort mit mindestens einem guten Restaurant!

Die Touristenattraktion von Copacabana ist die nahegelegene Isla del Sol, die Sonneninsel. Nach den heftigen Gewitter der letzten Tage machte die Sonneninsel ihrem Namen alle Ehre. Wir wanderten über die steinigen Pfade. Kein Verkehr, kein Lärm, nur das Iahen der Esel war zu hören!

Ein schöner Abschluss eines uns sehr positiv überraschenden Boliviens!

 

 

 

Rosarote Delphine in Santa Rosa de Yacuma

(Punkt 96 auf der Karte)

Die vierte Nacht unserer Kombitour verbrachten wir nicht mehr im Dschungel sondern in der Pampa flussabwärts. Wir kehrten dafür nach Rurrenabaque zurück und wurden weitere 100 km nach Santa Rosa de Yacuma gefahren. Dort stiegen wir in ein Boot um und fuhren zur Lodge.

Nach dem Mittagessen sahen wir den Star in der Pampa: die rosaroten Delphine. Sie spielten unter sich und mit unseren Booten, sprangen in die Luft und rasten durch das Wasser.

Etwas schwieriger zu finden waren die Kaimane, da der Wasserstand jetzt im Mai noch sehr hoch war und sie sich ins Unterholz zurückziehen. Unser Führer Joe mit seinen Sperberaugen entdeckte jedoch auch sie! Auch ein Faultier konnten wir beobachten (zweites Foto der folgenden Reihe).

Viel besser zu sehen waren in der Pampa die Vögel. Im Dschungel waren sie zu gut versteckt! Es hat über 1’000 Vogelarten hier, Joe kennt sie wohl alle. Er konnte eine Vielzahl von Vögel imitieren und dadurch Kontakt mit ihnen aufnehmen.

Ausgeflippt ist er, als er die Eule auf einem Baum entdeckte (ersten Bild zweite Reihe). Wir sahen zuerst nur die beiden Greifvögel, die auf dem Ast darunter hockten. Er meinte, es ist viel seltener, Eulen zu sehen als Tucane. Ja gut, Eulen haben wir auch bei uns, Tucane aber nicht! Es war schon fast Nacht, als wir zwei Tucane auf einem hohen Baum mit dem Feldstecher betrachten konnten. Wir probierten, sie vom wackelnden Boot aus zu fotografieren. Keine Chance!

Madidi Nationalpark – mitten im Regenwald

(Punkt 95 auf der Karte)

Die Todesstrasse war geschafft, die schlimmsten Strassenabschnitte nach Rurrenabaque lagen jedoch noch vor uns. Nach einer 10-stündigen Fahrt kamen wir müde in Rurrenabaque an. Am nächsten Morgen evaluierten wir die verschiedenen Angebote für den Besuch des Madidi Nationalparks und entschieden uns für eine Kombitour: drei Nächte im Dschungel und eine Nacht in der Pampa.

Für uns waren die Aras der „tierische“ Höhepunkt. Rund 40 Paare haben ihr Nest in Höhlen in der gleichen Felswand. An einem Nachmittag wanderten wir auf die Klippe und konnten sie von oben beobachten. Am nächsten Vormittag gingen wir unter die Klippe und konnten ihre Flugkünste von unten bewundern.

Unser Führer Giovanni (genannt Joe / Giovanni hiess er, weil ein italienischer Missonar in seinem Dorf war) kommt aus einer indigenen Kommune am Rande des Madidi Nationalparks. Er hatte Augen wie ein Adler und sah Tiere, die wir alleine nie gesehen hätten: viele Schmetterlinge, viele Frösche und Kröten, verschiedene Ameisenarten (die grösste war sicherlich 2 cm lang), Spinnen und ein paar Vögel (u.a. den Tucan in weiter Ferne).

Etwas unheimlich waren die drei Nachtwanderungen, die wir unternahmen. Es war zwar nicht so lärmig, wie wir uns dies vorgestellt hatten. Dennoch konnte uns Giovanni ein paar Nachtschwärmer zeigen.

Nicht alle Tiere konnten wir fotografieren. Zu langsam waren wir. Zum Glück gab es ein paar Tiere, die etwas mehr Geduld mit uns hatten.

Wir sahen Ingwerpflanzen (fünftes Foto in der ersten Reihe). Joe zeigte uns Blätter, mit denen Farbe hergestellt werden kann. Oder Baumrinden, die bei allerlei Wehwehchen helfen. Oder der Baum, der von oben nach unten und von aussen nach innen wächst.

Interessant war auch der Baum, der wandern kann (drittes Bild in der dritten Reihe). Sobald ihm ein anderer Baum Licht wegnimmt, wachsen neue Wurzeln vom Baum herab, die sich dann etwas weiter entfernt im Boden verankern und so den Baum in eine Richtung ziehen. Faszinierende Natur!

Als Entspannung bauten wir an einem Nachmittag ein Floss. Zum Glück waren die Bäume schon gefällt! So war das Floss ruckzuck zusammengesetzt. Schon in der ersten Stromschnelle lenkte uns Joe auf unterliegende Steine:  das Floss verzog sich bedrohlich, doch Joe kicherte nur. Nach diesem Schreck ging es gemählich den Fluss runter. Pudelnass kamen wir in der Lodge an.

In der indigene Kommune, der die Lodges gehören, machten wir am ersten Vormittag halt. Eine Indio zeigte uns, wie Zuckerrohr geschlagen, gewaschen und ausgepresst wird. Der Zuckerrohrsaft wurde mit Limettensaft gemischt und schmeckte sehr gut!

Zwei Nächte übernachteten wir in der Lodge, eine Nacht im „Freien“ geschützt mit Moskitonetz und einer Plache. Der Koch kochte auf einem Holzfeuer und zauberte leckere Mahlzeiten hervor.

La Paz und dann den Camino de la Muerte hinunter!

(Punkt 94 auf der Karte)

Eine Stadtbesichtigung von La Paz braucht viel Luft! Liegt die Stadt doch inmitten von Bergen auf einer Höhe von 3’300 bis 4’100 m.ü.M.

Unser Stadtführer Gerd (ein seit 35 Jahren in La Paz lebender Deutscher) kannte alle Ecken und wie wir am einfachsten dorthin konnten, ohne dass wir zuviel schnaufen mussten. Seit ein paar Jahren sind fünf Gondelbahnen in Betrieb, weitere sind im Bau oder kurz vor der Eröffnung. Es waren tolle Ein- und Ausblicke, die wir so schwebend über der Stadt erhalten konnten. Gerd erzählte uns viel von der Geschichte Boliviens und vom heutigen Leben in dieser höchstgelegenen Grossstadt.

Sucre ist die Hauptstadt, in La Paz ist jedoch die Regierung zu Hause. Auf dem Platz mit den Regierungsgebäuden sLaPazSpezahen wir den alten Präsidentenpalast und dahinter den neuen Präsidentenpalast, ein noch im Bau befindliches Hochhaus. Ein Stilbruch sondergleichen! Auch speziell ist, dass unmittelbar neben dem schönen Parlamentsgebäude ein eingestürztes Haus abgedeckt mit Plastikplachen liegt. Und dies seit mehreren Monaten.

Gerd führte uns durch die Schamanenstrasse. Hier „tagen“ Hunderte von Schamanen in jeweils kleinen Kabäuschen. Wenn das Feuer vor einer Kabine brennt, ist der Schamane anwesend und hat Sprechstunde. Viele Bolivianer vertrauen auf die Ratschläge dieser Meister. Vor vielen Entscheidungen, in brenzligen Lebenssituationen oder auch nur bei Hauseinweihungen werden die Schamanen um Rat und Tat gefragt.

Die Pülverchen, die mumifizierten Lamaföten oder weitere Kräuter und Tinkturen, die die Schamanen im Rahmen ihrer Rituale verbrennen, finden sie in der „Hexenstrasse“. Wir durften einer dieser Verkaufsläden besuchen und ein paar Fotos schiessen.

Direkt neben unserem Campingplatz lag das Valle de la Luna. Ein gemütlicher Spaziergang führte uns durch diese Mondlandschaft.

Der Weg von La Paz hinunter nach Coroico war früher eine berüchtigte, enge Passstrasse gewesen, die Todesstrasse genannt. Die Strassenführung wurde in der Zwischenzeit geändert und heute ist DeathRoad0die gesamte Strecke  ausgebaut und asphaltiert, jedoch immer noch atemberaubend schön.

Die alte Strassenführung  wurde belassen und die Todesstrasse wird heute vorwiegend touristisch genutzt. Viele Fahrradfahrer brausen täglich diese holprige Strasse hinunter. Die Strasse ist für alle offen;  es wird wegen den vielen Fahrradfahrer jedoch empfohlen, entweder frühmorgens oder dann nach 14:00 Uhr die Strasse zu befahren. Und immer noch gilt Linksverkehr! Dies darum, damit der talabwärtsfahrende Lenker bei den Ausweichmanövern den Abgrund links neben sich hat und so besser abschätzen kann, ob es reicht oder nicht. Und es geht an ein paar Stellen wirklich steil hinunter. Auch ohne Gegenverkehr hatten wir an diesen Stellen schweissige Hände! Es kamen uns zum Glück nur ein paar Fahrzeuge entgegen und wir konnten bei genügend grossen Ausweichstellen kreuzen.

Vielfältige Fahrt von Santa Cruz nach Cochabamba

(Punkt 93 auf der Karte)

Die Fahrt von Santa Cruz nach Cochabamba führte uns durch das „gesetzlose“ Bolivien. Ja die Strasse nicht verlassen und in den Dschungel gehen, wurde uns gesagt. Überall versteckt soll es Coca-Felder geben. Die Coca-Bauer hätten keine Freude, wenn Touristen auf ihren Feldern herumtrampeln würden. Und sowieso können sich die Coca-Bauer alles erlauben, sie werden durch die Regierung (der Präsident war ein ehemaliger Coca-Bauer) geschützt und gedeckt, sagte uns mehrere Personen in Santa Cruz und Buena Vista.

Aber von all dem haben wir nichts gemerkt. Nur die Polizisten hatten es auf uns abgesehen und wollten sich zweimal ein Trinkgeld ergattern. Wir verstanden wiederum kein Spanisch! Nach einer Weile konnten wir dann weiterfahren.

In Buena Vista übernachteten wir bei einer Kaffeeplantage, die wir dann am nächsten Morgen besuchten. Uns wurde der Herstellungsprozess von der Bohne bis zum Kaffee gezeigt. Wir deckten uns mit einem Kilo frisch gemahlenen Kaffee ein. Unser Fahrzeug schmeckte so richtig nach Kaffee!

Buena Vista war ein sehr herausgeputzter Ort. Zwei Schweizer leben seit mehr als 15 Jahren hier und betreiben eine Käserei mit Laden und Restaurant. Zu Mittag gab es deshalb „Schweizer“ Käse! Raclettekäse und Fondue, Tilsiter und Emmentaler, Geissenkäse und Mozzarello: alles war im Angebot. Unser Kühlschrank wurde immer voller!

Übrigens: beim letzten Foto der obigen Reihe handelt es sich um einen Papaya-Baum. Überall grünt und wächst es, eine sehr fruchtbare Gegend.

Villa Tunari war der letzte Ort, bevor es für uns wieder in die Höhe ging. Hier standen die Tiere im Mittelpunkt! Im nahegelegenen Pargue Machia sahen wir Affen, Affen und nochmals Affen. Und wunderschöne Schmetterlinge! Der Schmetterling mit der Nummer 98 auf dem Flügel (drittletztes Bild) soll es mit allen Zahlen von 0 bis 100 geben, sagte man uns.

Durch den Nebelregenwald fuhren wir höher bis nach Cochabamba.

Vom Hochland ins Tiefland

(Punkt 92 auf der Karte)

Samaipata war unser nächstes Ziel, ein Ziel für viele Aussteiger. Überall sahen wir Spuren von Auswanderer: Cafés mit französischen Namen, „nicht spanische“ Schilder von Künstler, Gesprächsfetzen auf der Strasse.

El Fuerte liegt unmittelbar neben Samaipata und ist ein wichtiger Zeitzeuge der Inkakultur. Eine kurze, schön angelegte Rundwanderung führte uns durch die Anlage. Gemäss Reiseführer soll es sich hier – neben Machu Picchu – um die  zweitwichtigste Ausgrabungsstätte der Inkakultur handeln. Es war interessant, jedoch überschaubar. Vielleicht hätten wir einen Führer nehmen sollen. Wir hoffen schon, dass Machu Picchu uns noch mehr faszinieren wird.

Nach Samaipata wanderten wir durch die Schluchten um Las Cuevas. Wir merkten gut, dass wir uns dem Tiefland näherten. Es wurde heisser und schwüler.

Die Lomas de Arena bei Santa Cruz ist eine Dünenlandschaft mit bis zu 60 Meter hohen Dünen. Per Zufall sahen wir plötzlich Stabheuschrecken (zweites und drittes Bild) oder wie sie heissen mögen. Perfekt getarnt sind sie auf jeden Fall!

Ernesto Che Guevara – am 1. Mai!

(Punkt 91 auf der Karte)

Nach Kuba, Kongo und weiteren Stationen waren die bolivianischen Berge und Schluchten in der Umgebung von La Higuera der letzte Zufluchtsort von Ernesto Che Guevara. Auch hier versuchte er seine Ideen zu verwirklichen. Die Bolivianer waren darüber wenig erfreut. Im Oktober 1967, also vor 50 Jahren, wurde er von einem Bauern verraten und durch bolivianische Soldaten gefangen genommen.

Seine letzte Nacht verbrachte er im Schulzimmer von La Higuera. Am nächsten Morgen wurde er in diesem Schulzimmer erschossen. Heute befindet sich dort ein kleines Museum.

Wir kamen am Abend des 1. Mai in La Higuera an. Was für ein Zufall! Am 1. Mai an  dem Ort, wo wohl der berühmteste, marxistische Revolutionär starb!

Die Fahrt von Sucre bis Vallegrande auf dem Che-Trail war abwechslungsreich. Es ging rauf und runter, und dies alles auf Naturpisten.

Solche Fahrten verbrauchen viel Diesel! Als Ausländer istTanken1 es in Bolivien nicht so einfach, zu Diesel zu kommen. Der Literpreis ist 2.5 Mal höher als für Einheimische und die Tankstellen müssen diese Verkäufe mit einer separaten Rechnung dokumentieren. Deshalb können oder wollen viele  TanksTanken2tellen Ausländern keinen Diesel verkaufen. In Vallegrande fanden wir eine Tankstelle, die uns Diesel zum Einheimischentarif jedoch nur in Kanistern verkaufte.

 

Sonntagsmarkt in Tarabuco

(Punkt 90 auf der Karte)

Immer sonntags ist in Tarabuco Markt. Jeder, der was zu verkaufen hat, hofft, dass er dort einen Käufer findet. Aus allen Ecken der Region kommen die Menschen nach Tarabuco, um einzukaufen und sich zu treffen.

Da wir in Sucre und Umgebung fast eine Woche blieben, haben wir es so gesteuert, dass wir am Sonntag über Tarabuco weiterfuhren. Denn solch ein Markt wollten wir uns nicht entgehen lassen! Natürlich hatte es auch Touristen wie wir und Verkaufsstände, die Souvenirs verkauften. Die meisten Stände hatten jedoch Produkte für die Einheimischen. Nicht nur Esswaren, auch Haushaltsartikel, Elektrogeräte, Kleider etc. So verkaufte einer Sandalen aus alten Autopneus!

Viele der einheimischen Besucher haben für den Markttag ihre traditionellen Kleider angezogen. Sie haben jedoch wenig Freude, wenn wir Touristen wie wild Fotos von ihnen schiessen. Wir waren deshalb sehr zurückhaltend und haben aus dem Verborgenen versucht, das eine oder andere Foto zu knipsen.