Schwimmende Schilfinseln bei Puno – schwabbelig

(Violetter Punkt 1 auf der Karte)

Wir waren etwas nervös: der Grenzübertritt von Bolivien nach Peru stand an. Von anderen Reiseberichten wussten wir, dass dieser Grenzübergang beim Titicacasee berüchtigt ist. Die peruanischen Zöllner dort würden gerne ein „Trinkgeld“ verlangen. Vor allem dann, wenn die Touristen für das Fahrzeug noch keine peruanische Haftpflichtversicherung haben. So wie wir!

Das erste Mal zusammengestaucht wurden wir jedoch nicht vom peruanischen Zoll sondern vom bolivianischen. „Was soll dieses Zolldokument mit den vielen Eselsohren“, wurden wir angebellt. „In der Schweiz würde dies auch nicht akzeptiert!“. Mehr als 6 Wochen im Rucksack, im Regenwald immer mitdabei, hat das Papier etwas gelitten. Nach dreimaligem Entschuldigen bekamen wir dann den Ausreisestempel.

Am peruanischen Zoll war die erste Frage: „Habt ihr die Haftpflichtversicherung? Nein, dann müsst ihr das Taxi nach Puno nehmen, dort die Versicherung kaufen und wieder zurückkehren“. Nach Puno sind es über 100 km. Wir sagten ihm, dass wir dies nicht so machen werden: „Er soll uns den Stempel geben und wir versprechen ihm, dass wir dann 2 Kilometer nach dem Zoll bei einem Kiosk die Versicherung lösen würden“. „Dies gehe nicht, wir brauchen die Versicherung für den Zollstempel“. Bei anderen Reisenden war dies dann der Anknüpfungspunkt, um das „Trinkgeld“ zu verlangen, damit man ohne Versicherung mit dem eigenen Fahrzeug nach Puno fahren kann. Wir liessen unser Fahrzeug vor der Schranke stehen und fuhren mit einem Taxi zum Kiosk. 15 Minuten später waren wir mit der Police zurück.

„Das System läuft gerade nicht“, war der nächste Versuch. Wir sagten ihm, dass wir Zeit hätten, wir wären ja in den Ferien. Nach einigen Minuten kam sein Assistent und dann lief das System wieder. Das Zolldokument musste er zweimal ausdrucken, weil er den Stempel falsch herum draufdrückte. Alles in allem in einer Stunde waren wir durch und in Peru eingereist!

Unsere erste Station war Puno am Titicacasee. Wir schlenderten über die Märkte. Es war gerade Samstag, entsprechend war in der Stadt viel los.

Am nächsten Tag ging es auf die schwimmenden Islas de los Uros. Mit Schilfbündeln werden kleine Inseln gebaut, auf denen dann Schilfhäuser errichtet werden. Früher sollten über 4’000 Menschen auf diesen Inseln gelebt haben. Heute ist es fast nur noch ein Touristenmagnet. Entsprechend kitschig war das Ganze. Dennoch hat es uns gefallen, auf diesen nicht immer trittfesten, sehr kleinen Schilfinseln herumzugehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert