Archiv der Kategorie: Südamerika

Galápagos – fliegend und fast fliegend

(Violetter Punkt 12 auf der Karte)

Ob wir auf dem Schiff oder auf einer Wanderung auf der Insel waren, es war immer mindestens ein Vogel in Sichtweite. Und zwar ein echter Vogel, nicht einer von uns!

Unzählige Arten konnten wir fotografieren. Äusserst fotogen waren die Blaufuss-, Rotfuss und Nasca-Tölpel mit ihren farbenfrohen Füssen und mit ihrem Nachwuchs:

Und dann die männlichen Fregattvögel mit ihrem aufgeblasenen, roten Ballon. Wenn wir eine Nadel dabei gehabt hätten, hätte es einen Knall gegeben? Weiter haben wir geknipst: Albatrosse, Eulen, Lavareiher, Möwen, Pelikane und verschiedenste Finken.

Exotisch war der Rotschnabeltropikvogel mit seinen langen Schweif. Die Kanadareiher, die Austernfänger, die Tauben oder die  Goldwaldsänger rundeten die vielfältige Vogelwelt ab.

Und zum Schluss noch der Vogel, der nicht mehr fliegen dafür viel besser schwimmen kann: der kleine Galápagos-Pinguin:

Galápagos – von Insel zu Insel

(Violetter Punkt 11 auf der Karte)

Am Sonntagmorgen war um 05:30 Uhr Tagwache. Wir mussten noch fertig packen und um 07:00 Uhr auf dem Flughafen sein. Denn jetzt ging es auf die Galápagos. Wir waren sehr gespannt!

Auf der Yacht Angelito genossen wir acht schöne Tage in der Inselwelt von Galápagos. Die ersten fünf Tage waren wir zu siebt (alles Amerikaner aus Kalifornien und wir zwei Schweizer), dann ab Donnerstag kamen noch vier weitere Amerikaner dazu. Wir wurden kulinarisch verwöhnt und mussten nicht mehr selber kochen. Nach jedem Landgang erwartete uns ein Apéro mit kleinen Häppchen, immer schön verziert und thematisch an den Landgang angepasst.

Anita schnorchelte zum ersten Mal und wollte gar nicht mehr aus dem Wasser, so faszinierend war die Unterwasserwelt. Daniel hielt immer den Rettungsring bereit! Man weiss ja nie!

In unseren Köpfen waren die Galápagos ein paar winzigkleine Inseln. Fehlanzeige: die Galápagos-Inseln weisen zusammen eine Fläche von einem Fünftel der Schweiz auf! 8 Tage reichen da nicht aus, um alles anzuschauen.

Wir hüpften von Insel zu Insel. Jede Insel war unterschiedlich: mal weiss, mal rot, mal schwarz. Manchmal hatte es mehrere Meter hohe Kakteen, weisse Bäume ohne Blätter, Mangroven oder nur bodendeckende Pflanzen auf den Inseln. Interessante Formen aus Lavagestein oder Sandstein gaben tolle Fotosujets.

Ecuador – ein gemütlicher Start

(Violetter Punkt 10 auf der Karte)

Ein Stunde brauchten wir für den Grenzübergang in Macará.  Neuer Rekord!

Dem Nebel konnten wir noch nicht entfliehen. Bis zu unserem Übernachtungsplatz in Catacocha war die Sicht teilweise 10 Meter oder noch weniger. Weil dann noch Felsbrocken von der Grösse eines kleineren Personenwagens auf der Strasse lagen, war es ratsam, laaaangsaaaam zu fahren.

Am andern Morgen präsentierte sich Catacocha in prächtigem Sonnenschein. Alles ordentlich, so ruhig und richtig „härzig“! Da waren die letzten beiden Tage im hektischen Peru schnell vergessen. Über Loja ging es dann weiter nach Vilcabamba, dem europäischen / nordamerikanischen Aussteigerort in Ecuador.

In Cuenca schlenderten wir durch die Kopfsteingassen und sahen sehr schön renovierte Holzbalkone. Die Sehenwürdigkeit schlechthin ist die Kirche mit den blauweissen Kuppeln, ein Prachtsbau.

Zwischen Cuenca und der Küste liegt der Nationalpark Cajas, auf fast 4’200 m.ü.M. Gemäss Reiseführer ist er meist nebelverhangen (kein Wunder um diese Jahreszeit: zieht doch der Nebel vom Meer her über die Hänge).

Auf dem Aussichtspunkt stand eine Tafel: so kann es aussehen und so haben wir es gesehen:

NationalparkCajas1NationalparkCajas2

An sich wollten wir noch etwas wandern. Der Nebel und vor allem der Sprühregen hielten uns davon ab (ja, ja, Weicheier!).

Noch am gleichen Tag fuhren wir bis nach Guayaquil, der grössten Stadt von Ecuador. Die Küstenpromenade Malecón 2000 und das Quartier Las Peñas haben wir uns angeschaut. Übrigens: das Riesenrad schaut nur auf dem Foto so krumm aus, in Wirklichkeit steht es gerade!

Keine Enten in der Entenschlucht!

(Violetter Punkt 9 auf der Karte)vorCañónPato

„Das fängt ja gut an!“ dachten wir, als wir den Weg in Richtung Cañón del Pato unter die Räder nahmen. Die halbe Strasse hat das Unwetter vor ein paar Wochen unterspült und weggerissen. Immer wieder sahen wir die Spuren von Erdrutschen.

Warum heisst die Entenschlucht eigentlich Entenschlucht? Wir haben nichts darüber im Internet gefunden. Auf jedem Fall machte es Spass durch die über 30 kleineren und grösseren Tunnels zu fahren. Meistens auf einer einspurigen Fahrbahn und immer mit der offiziellen Erlaubnis, wie wild zu Hupen, um den Gegenverkehr warnen zu können.

Die Tunnels hatten kein Licht, manchmal sahen wir den Tunnelausgang in der Ferne. Die ersten paar Meter im Tunnel waren jeweils ein Blindflug. Deshalb fuhren wir langsam und rechneten  immer mit Gegenverkehr.

Links ging es mehrere hunderte Meter in die Höhe, rechts meistens einhundert Meter oder mehr in die Tiefe. Gewisse Ausweichstellen hatten es in sich.

Auf den letzten 100 Kilometer bis zur Küste schien noch die Sonne. Dann wurde es immer dunstiger und bewölkter: der Nebel entlang der peruanischen Küste umhüllte uns. Während mehreren Monaten (so von Mai bis Oktober) haben sie hier schweizerisches Mittelland!

Nicht nur deshalb fuhren wir in zwei Tagen zügig an die ecuadorianische Grenze. Entlang der Strassen war alles zugemüllt, alles voller Plastiksäcken und -flaschen. Schlimm! Kein Ort zum Verweilen! Deshalb auch gaben auch wir Vollgas!

Nein, so schlimm war es auch nicht! Die Pizza in Chiclayo, die war lecker!

Nach Chiclayo verliessen wir wieder die Küste und fuhren zurück in die Berge in Richtung ecuadorianische Grenze bei Macará.

Cordillera Blanca – weisser als weiss

(Violetter Punkt 8 auf der Karte)

Die Gegend um Huaraz war eine Augenweide für uns: so schöne Berge! Und so glitzernd weiss!

Drei Tage blieben wir in der Gegend und wir hätten gerne noch etwas mehr Zeit hier verbracht. Jedoch haben wir mittlerweile für Galapagos zugesagt und wir wussten, dass wir in rund 10 Tagen in Guayaquil sein mussten. So war es irgendwie schwierig, was wollen wir noch anschauen, was nicht. Gerne wären wir noch etwas weiter in die Cordillera Blanca hineingefahren.

Der absolute Höhepunkt war die Laguna Paron. Türkisblaues Wasser inmitten weisser Berge!

Die Zufahrt war für unser Fahrzeug schon etwas abenteuerlich. Eine enge, ausgewaschene, steile Strasse mit engen Kehren: nicht gerade dass, was unser Viano auf 4’200 m.ü.M. so liebt. Er hat es geschafft!

Die kurze Wanderung zum Aussichtspunkt hatte es in sich. Am Schluss mussten wir über grosse Steine steigen und beinahe klettern.

Quer über die peruanischen Anden

(Violetter Punkt 7 auf der Karte)

Ein Viehmarkt schon kurz nach Cusco war faszinierend. Von allen Seiten strömten die Bauern mit ihren Tieren über die Strasse zum Markt.

Immer wieder ging es steil rauf und dann wieder hinunter. Und keine geraden Strecken, nur Kurven und Kurven! Entsprechend tief war unsere Durchschnittsgeschwindigkeit und wir tuckerten langsam über die peruanischen Anden.

Ayacucho ist eine grosse Stadt mit einem sehenswerten Hauptplatz. Die Ambiance über Tag und am Abend beim Nachtessen mit Blick auf den Platz: toll! Wir fühlten uns in Spanien! Das Glacé wurde schwungvoll von Hand gemacht und schmeckte vorzüglich!

Sollen wir noch einen Tag hier bleiben und durch die Fussgängerzonen schlendern? Im Hinterkopf war der 25. Juni, dann würden wir nach Galapagos fliegen, wenn wir dann zusagen würden. Hin- und hergerissen mit all den „Hätten“ und „Würden“ war die Lösung:  wir blieben noch einen halben Tag und fuhren gegen Mittag los.

Sehr viele Ortsnamen beginnen hier mit Hua…! Über Huanta, Huancayo, Huamali, Huanaco, Huancapallac fuhren wir nach Huaraz. Bei dieser Aufzählung haben wir schon etwas übertrieben, es hatte auch andere Orte dazwischen. Jedoch fiel es auf, dass hier nicht nur Orte sondern auch Flüsse und Berge mit Hua… beginnen. Im Rückblick beim Benennen der Fotos hatten wir dann erheblich Mühe, den richtigen Hua-Namen zuzuordnen.

Prächtige Rainbow Mountains

(Violetter Punkt 6 auf der Karte)

Nur zwei Tage nach der schweisstreibendenden Machu Picchu Wanderung stand schon die nächste Herausforderung vor der Tür: die Wanderung zum Aussichtspunkt auf die Rainbow Mountains.

Damit wir uns wieder an die Höhe akklimatisieren konnten, fuhren wir am Vortag bis auf 4’200 m.ü.M. und übernachteten dort. Frühmorgens um 05:15 Uhr klingelte der Wecker! Wir fuhren noch die letzten 300 Höhenmeter bis zum Startpunkt der Wanderung. Langsam, Schritt für Schritt, wanderten wir bis zum Mirador auf 5’033 m.ü.M.

Eine grandiose Sicht auf die Rainbow Mountains belohnte uns!

Doch nicht nur die Rainbow Mountains waren einzigartig! Auch das Panorama auf die umliegenden Berge war eine Wucht.

Überhaupt das ganze Tal war sehr eindrücklich. Eine imposante Schlucht und kleine Bergdörfer, alles war im Aufbau. Erst seit etwa zwei Jahren wird diese Wanderung – vor allem von Cusco aus – vermarktet. An Spitzentagen wandern bis zu 700 Menschen auf den Berg.

Deshalb am besten auf der Höhe übernachten, früh aufstehen und loswandern! Der Kaffee schmeckt auch noch nach der Wanderung.

 

Machu Picchu – ein Muss

(Violetter Punkt 5 auf der Karte)

Peru-Reise ohne Machu Picchu? Geht nicht, oder? Dies muss man gesehen haben, auch wenn uns der zu erwartende Menschenauflauf  abschreckte. Die Eintritte sind kontigentiert: 2’500 Touristen pro Tag (ab 1. Juli sollen es zweimal 2’500 sein) dürfen Machu Picchu besuchen.

Die meisten Touristen reisen mit dem Zug von Ollantaytambo aus zur Ortschaft Machu Picchu (oder auch Aguas Calientes genannt). Von dort geht es dann 500 Höhenmeter hinauf mit dem Bus zu den Ruinen. Auch wir wählten diesen Zugangsweg. Die möglichen alternativen Zugangswege waren uns zu zeitaufwändig. Die Zufahrt mit dem eigenen Fahrzeug ginge über eine holperige Berg- und Passstrecke und dauert einen Tag. Und dann wären wir noch nicht auf den Ruinen gewesen! Und zurückfahren hätten wir auch wieder müssen.

Bereits in Cusco haben wir via Internet die Tickets für den Zug und den Eintritt gekauft. Um 05.05 Uhr fuhr der Zug pünktlich ab, die Bustickets konnten wir ohne grosse Warteschlangen kaufen, um 07:15 Uhr waren wir oben! Eine super Organisation! Sind wir hier wirklich in Südamerika?

Die Ruinen lagen noch im Schatten. Die Sonnenstrahlen beleuchteten zuerst den markanten „Zuckerhut“ und kamen dann langsam immer weiter den Berg hinunter. Toll!

Wir gingen durch die Gassen, stiegen unzählige Treppen rauf und runter und bewunderten die Terrassen, Wege und Gebäude. Die Ruinen waren eindrücklich. Wir konnten uns gut vorstellen, wie die Inkas hier gelebt haben. Das Schönste war jedoch die gesamte Szenerie: der Blick auf Machu Picchu, auf die Berge und Terrassen und in die tiefe Schlucht! Die Ruinen von Machu Pichu in einer anderen Landschaft wären nie so eindrücklich!

Und dann wanderten wir noch 600 Höhenmeter den Berg hinauf! Puh, wenn wir gewusst hätten, dass es so steile Treppen hinaufgeht, hätten wir das zusätzliche Ticket nicht gekauft. Ja richtig, wir haben noch Geld bezahlt, dass wir freiwillig 600 Höhenmeter bei brütender Hitze hinauf- und hinuntergehen. Schweissgebadet kamen wir oben an. Das 360 Grad Panorama war toll, wir waren jedoch fix und fertig!

Laut und fröhlich: Festival in Ollantaytambo

(Violetter Punkt 4 auf der Karte)

Über Pfingsten waren wir in Ollantaytambo, dem „Haupteingangstor“ zum Machu Picchu. Jedes Jahr über Pfingsten findet hier während 4 Tagen das Festival del Señor de Choqekillka statt. Und wir waren per Zufall da! Es sind wohl seltene Tage im Jahr, wenn sich in Ollantaytambo mehr Einheimische als Touristen befinden. An Pfingsten ist es definitiv so! Die Touristenströme werden um den Hauptplatz herumgeschleust, damit das Fest ungestört stattfinden kann.

Der Señor de Choqekillka ist ein lokaler Heiliger, das Fest hat demnach einen christlichen Hintergrund. Rund 15 Gruppen traten auf und zeigten ihre Tänze. Verkleidet waren sie teilweise mit Larven, es hatte jedoch auch schöne gestickte Kopfbedeckungen. Bei einer Gruppe war die Bierflasche das Hauptutensil. Wie die Fasnacht bei uns zu Hause!

Bereits um 05:00 Uhr früh ging es mit zahlreichen Böllerschüssen los. Dann hörten wir immer wieder Musik in den Gassen, bis spät in die Nacht. Von Zeit zu Zeit trafen sich die Gruppen auf dem Hauptplatz und tanzten vor einer kleinen Tribüne.

Am Pfingstmontag sah es dann so aus:

Cusco und Umgebung – so viel zu sehen

(Violetter Punkt 3 auf der Karte)

Vom Colca Canyon nach Cusco gibt es mehrere Strassenverbindungen. Die einfachste (weil asphaltiert) führt fast wieder nach Puno zurück. Weil wir diesen Umweg nicht machen wollten, fuhren wir quer durch die Berge über Yauri / Espinar nach Cusco.

Als es eindunkelte, waren wir immer noch unterwegs auf 4’700 m.ü.M. So hoch wollten wir nicht übernachten. Es wurde uns etwas mulmig. Es war stockdunkel, fast kein Gegenverkehr, immer so zwischen 4’500 und 4’700 m.ü.M. unterwegs. Wenn jetzt das Fahrzeug einen Defekt hätte. Die Standheizung hatten wir bis jetzt nur bis 4’300 m.ü.M. gebraucht. Würde sie auch in diesen Höhen funktionieren? Wie würde es uns gehen? Nur nicht zu viel überlegen. Rund 1 1/2 Stunden fuhren wir durch die Nacht bis nach Yauri. Müde und froh ging es nach einer warmen Suppe ins Bett.

Die Hängebrücke Q’iswachaka besteht vollständig aus geflochtem Gras und wird jedes Jahr anfangs Juni neu gebaut. Wir besuchten die Brücke am 1. Juni, d.h. es war noch die alte. Obwohl die alte, einjährige Brücke nicht mehr so frisch aussah (nach Meinung von Daniel), ging Anita frischfröhlich darüber. Daniel machte nur ein Schritt auf die Brücke und dann knischte der dürre Holzboden schon bedrohlich. Die Übung war für ihn abgebrochen!

Und dann waren wir in Cusco, der Touristenmetropole von Peru. Eine riesige Stadt, enge Gassen in der Altstadt! Unser Navigationsgerät wollte uns immer wieder auf die Expressway lenken, dabei war der Expressway noch gar nicht fertiggestellt bzw. überhaupt gebaut.

50 Soles (mehr als CHF 15.00) war der Höchstpreis, den wir für eine Gaskartusche für unseren Campingkocher hätten bezahlen müssen! In einem Geschäft konnten wir den Preis von 20 Soles auf 16 Soles herunterhandeln, weil wir 10 Stück kaufen würden. In Chile haben wir für eine Kartusche umgerechnet CHF 1.50 bezahlt.

Auf der Rundfahrt durch das heilige Tal war Pisac die Attraktion. Das Städtchen wie auch die imposanten Terrassen aus der Inkazeit haben uns gefallen.

Die kreisrunden Terrassen von Moray (zweitletztes Bild der zweiten Reihe) sind Zeugen der hohen Baukunst der Inkas.

In der Nähe von Moray besichtigten wir die Salineras (Salzbecken). Sie wurden bereits durch die Inkas gebaut und immer wieder umgebaut und erweitert. Ein faszinierender, mehrfarbiger Fleckenteppich! In diesen Salzbecken wird noch heute Salz gewonnen. Von oben wird salzhaltiges Wasser in die verschiedenen Becken geleitet. Sobald die dünne Wasserschicht verdunstet ist, wird nochmals eine Wasserschicht dazugegeben, solange bis eine dicke Salzschicht entstanden ist.