Archiv der Kategorie: Südlich von Tokio

Rasende Tachonadel

(Punkt 2 auf der Karte)

Nach 2 Nächten auf dem Parkplatz fuhren wir weg. Kurz darauf leuchteten auf dem Armaturenbrett mehrere Warnlichter. Die Bremsbelege seien defekt und die Werkstatt soll unbedingt aufgesucht werden. Ebenfalls sei das ASR (Antischlupfregelung oder so) ausser Betrieb und ein Weiterfahren gefährlich. Und wenn wir fuhren, leuchtete auch noch das Signal, dass das gesamte elektrische System zuwenig Spannung hat. Zu guter Letzt raste noch die Tachonadel laufend von links nach rechts und zurück.

Was nun? Die nächst grössere Stadt war rund 30 km entfernt, im Ort Okutama haben wir keine vertrauenserweckende Werkstatt gefunden. So fuhren wir bei dichtestem Nebel über einen Pass zur nächst grösseren Ortschaft und dort in eine Nissan-Garage. Nur mit unserem illustrierten Wörterbuch bewaffnet, war eine Verständigung schwierig bis unmöglich. Die Werkstattmitarbeiter haben mit der nächsten Mercedes-Garage telefoniert und uns dann erklärt, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich und wahrscheinlich das Getriebe defekt sei.

Was nun? Zum Glück haben wir die Telefonnummer des englischsprechenden Mitarbeiters der Firma behalten, die für uns die Registrierung vorgenommen hat. Wir haben die Nissan-Garage gebeten, dort anzurufen. Dann lief die Übersetzung über das Telefon wie am Schnürchen. Der Mitarbeiter der Importfirma hat den Abschleppwagen organisiert. Nach ca. einer halben Stunde kam dieser und unser Fahrzeug wurde aufgeladen. Dummerweise haben wir alle Fotoapparate im Fahrzeug gelassen. So konnten wir diesen Schnappschuss nicht festhalten. Ehrlichweise war für uns zu diesem Zeitpunkt eh nicht ans Fotografieren zu denken. Wir machten uns eher Gedanken, wie es weitergehen soll.

Die Mitarbeiterin der Nissan-Garage hat uns dann noch auf den Bahnhof gefahren. Wir wollten die rund 1-stündige Arbeit und auch den Taxidienst der Nissan-Garage bezahlen. Aber dies ging nicht. Sie wehrten sich mit Händen und Füssen. Eine solche Serviceleistung hinterlässt bei uns ein schlechtes Gewissen.

Nach der Bahnfahrt nahmen wir ein Taxi zur Mercedes-Garage. Dort wurden wir mit Kaffee versorgt. Auch hier hat der englischsprechenden Mitarbeiter der Importfirma via Telefon die Übersetzung übernommen, wobei uns und wir glauben auch ihm nicht klar war, was eigentlich kaputt ist. Auf jedem Fall warteten wir rund 1 1/2 Stunden und plötzlich sahen wir auf der Kreuzung unser Fahrzeug. Das Fahrzeug sei soweit in Ordnung. Defekt sei nur die Tachomessung, diese sollte bei Gelegenheit ausgewechselt werden. Auf jedem Fall leuchteten von nun an keine Warnsignale mehr auf und auch der Tacho spielt nicht mehr verrückt. Ob und was repariert wurde, war für uns nicht verständlich. Auch die Arbeiten der Mercedes-Garage waren für uns nicht kostenpflichtig. Schwierig zu verstehen für uns.

Ende gut, alles gut!

 

Erste Nacht im Camper

(Punkt 1 auf der Karte)

Am Mittwoch (so um 17:00 Uhr) haben wir unseren Camper gestartet und sind losgefahren. Wir haben uns am Nachmittag gefragt, ob es nicht sinnvoller wäre, nochmals eine Nacht in einem Hotel zu verbringen. Aber 8 Tage in Hotelbetten haben uns gereicht, wir möchten wieder die Luft spüren. Deshalb haben wir am Nachmittag den nächsten Nationalpark auf der Karte gesucht und im Internet nach Campingplätzen gegoogelt: es hat 4 Camps dort.

Den Nationalpark im Navi gekennzeichnet und los ging es. Gemäss Navi sind es 75 km, ein Pappenstiel. Jedoch ist Yohohama und die Agglomeration nicht gerade eine Kleinstadt und es war Rush Hour. So hatten wir für die ersten 40 km fast 2 Stunden. Als wir im Nationalpark angekommen sind, war es stockdunkel. Wir haben zwar zwei Camps gefunden, die waren jedoch geschlossen.

So sah deshalb unser erster Übernachtungsplatz aus:

Parkplatz Okutama

Es hatte ein WC und Wasser. Was wollen wir mehr für die erste Nacht!

Am nächsten Tag war das Camp offen. Wir haben jedoch keinen Platz erhalten, da auf diesem Camp das Schlafen im Auto verboten ist.