Archiv der Kategorie: Südlich von Tokio

Chiran – fest in Schweizer Hand

(Punkt 11 auf der Karte)

In Chiran sind wir abends frisch geduscht und gebadet (wir haben uns unterwegs ein Onsenbad gegönnt) angekommen und haben uns direkt auf einem kleinen Parkplatz gerade neben der Gasse mit den alten Samurai-Häusern (dem Highlight von Chiran) platziert.

Am nächsten Morgen in aller Frühe und Stille haben wir die sieben alten und restaurierten Samurai-Häuser und die wundervollen Gärten besichtigt.

Beim zweitletzten Haus sahen wir von weitem eine Gruppe von mindestens 30 Personen. Oje, jetzt ist es mit der Stille vorbei. Als wir näher kamen, haben wir Wörter gehört, die wir verstanden haben. Etwas ganz neues für uns! Es handelte sich um eine Innerschweizer Reisegruppe, die während 14 Tagen Japan bereist. Also an diesem Vormittag hatte es neben uns Schweizern noch etwa 10 Japaner auf dem Gelände. Aber Rösti mit Speck gab es noch nicht!

Ebino-Plateau

(Punkt 10 auf der Karte)

Das Ebino-Plateau wird beherrscht vom Vulkan Karakunidake. Begleitet von vielen Vogelstimmen wanderten wir rund 2 Stunden durch den Nationalpark. Danach haben wir uns ein Onsenbad im kleinen Hotel des Nationalparks gegönnt. Herrlich! Und sogar mit Sauna bei warmen 20 Grad.

Erste Annäherung an die Vulkane von Kyushu

(Punkt 9 auf der Karte)

Am frühen Abend sind wir zum Unzen-Nationalpark raufgefahren. Wir kamen uns vor wie auf einem Alpenpass mit all den vielen Kurven. Unseren Zeltplatz haben wir mit nur einer Nachfrage am Strassenrand gefunden. Am nächsten Morgen besuchten wir zuerst die zischenden und dampfenden Felder im Dorf Unzen selbst.

Am Nachmittag nahmen wir dann die Seilbahn auf einen alten Kraterrand. Von dort wanderten wir mit herrlicher Aussicht auf das Meer und dem Dorf Unzen und sahen den letztmals im 1995 ausgebrochenen Vulkan (mit noch dampfendem Gasaustritt) aus mehreren Blickwinkeln.

O sole mio

(Punkt 8 auf der Karte)

Auf unserer Fahrt durch Kyushu haben wir uns für den „Umweg“ über Yanagawa entschieden. Diese alte Burgstadt soll mit Kanälen durchzogen sein. Wir hatten uns ein japanisches Venedig vorgestellt.

Yanagawa ist eine „Kleinstadt“ mit 80’000 Einwohner. Alles ist topfeben, ein gefühltes Zentrum haben wir nicht gefunden. Die Kanäle sind zwar im Navi eingezeichnet, aber irgendwie haben wir uns die Kanäle anders vorgestellt. Wir kreisten weiter in der Stadt umher und siehe da, wir fanden den einen Einstiegspunkt in die Kanäle.

Da wir an einem Feiertag in Yanagawa waren, war hier auch was los. Nach dem Bummel über den Markt haben wir eine Gondelfahrt gebucht.

Volle zwei Stunden hat uns der Gondolieri durch die Kanäle gefahren. Unter den Brücken hat er jeweils ein Lied zum Besten gegeben. Über eine Brücke hat er unser Weidling verlassen, ist über die Brücke gelaufen und wieder ins Boot gesprungen. Reife Leistung! Während diesen zwei Stunden hat er uns die diversen Ecken vorgestellt, auf japanisch natürlich.

Es war nicht gerade wie in Venedig, aber dennoch!

 

Impressionen von Kyoto bis Südspitze Insel Honshu

(Punkt 6 auf der Karte)

Nach Kyoto fuhren wir die nächsten 6 Tage vorwiegend an der Küste des Japanischen Meeres entlang bis zur Südspitze der Insel Honshu, wo wir dann auf die südlichste der 4 grossen Inseln (Insel Kyushu) übersetzen.

Was gab es während diesen 6 Tagen (26. April bis 1. Mai) zu sehen?

  • Bei der Sanddüne Amanohashidate sind wir wieder einmal Fahrrad gefahren und auch den Berg hoch gewandert. Das Foto auf dem Kopf wird auf dem Berg oben so richtig zelebriert. Deshalb liessen wir uns auch nicht lumpen.
  • Die Fahrt entlang des japanischen Meeres hat uns viele schöne Küsten gezeigt.
  • Die Tottori-Sanddüne ist riesig und wird von japanischen Touristen mit Kamelen bestiegen. Wir gingen zu Fuss.
  • Tsuwano ist ein altes Samurai-Dorf mit interessanten Häusern und dem Taikodani-Inari-Schrein. Der Aufgang zum Schrein durch die orangen Holzpfählen ist eindrucksvoll. Weiter leben in Tsuwano mehr Karpfen als Einwohner. In jedem Wasserkanal sind sie zu finden.
  • Im Akiyoshi Dai Nationalpark handelt es sich um ein grosses Karstgebiet, welches wir uns auf einer kleinen Wanderung im „schönsten“ April-Wetter ansahen.

Onsen und der kleine Unterschied

(Punkt 5 auf der Karte)

Onsen ist die Bezeichnung für die japanischen Thermalbäder (von winzig mit einem Becken bis zu grossen Hotels). Da die Campingplätze und vor allem die Rastplätze keine Duschen haben, sind wir rege Benutzer dieser Onsen.

Zu unserem Campingplatz am Biwa-See (siehe nachfolgende Bilder) gehörte noch ein kleines Hotel mit einem Onsen für die Männleins und die Weibleins. Auf diesem Campingplatz waren wir drei Tage und wir haben uns am Abend jeweils ein Onsenbad gegönnt.

Am ersten Tag standen wir vor den beiden Onsen-Türen und haben uns gefragt, welche Türe für die Frauen und welche für die Männer sei. Vorsichtig haben wir die beiden Türen geöffnet und hereingeschaut. Da wir auf dem Campingplatz alleine waren und auch das Hotel nur mit Schulklassen belegt war, war das eine Bad des Onsen leer und im anderen haben wir aufgrund der herumliegenden Kleider angenommen, dass es das Männerbad war. So weit so gut, wir denken, dass wir am ersten Tag alles japanisch korrekt gemacht haben.

Am Abend des zweiten Tags ging wir wieder zum Onsenbad. Anita öffnete die rechte Tür und Dani die linke; so wie am gestrigen Abend. Aus den Kleidern und rein in die Waschstube. Durch die beschlagenen Brillengläser hat Dani eine Person in der Waschstube ausgemacht, aber nichts weiter gedacht. Plötzlich ein feines OOOOHHH!!! und die andere Person floh schnurstracks aus der Waschstube. Dani schaute ihr hinterher und so viel war klar, dass war kein Männerpo. Später klopfte es an die Glastüre und eine Stimme sagte „sorry, this is for women“. Oje, Dani im Frauenbad und Anita im Männerbad! Gestern war es doch nicht so!

Es hat sich dann herausgestellt, dass die Fahnen an den Türen, welche symbolisieren, ob es das Frauen- oder das Männerbad ist, an diesem Tag gewechselt wurden. Ja, ja, Japanisch sollten wir können. Die Lösung war so unkompliziert, wie vieles hier in Japan. Da Anita in ihrem Bad alleine war, bekam sie nichts mit von der ganzen Sache und die andere Person hat flugs die Fahnen an den beiden Türen gewechselt und zu Anita ins Bad.

Am dritten Tag haben wir unser illustriertes Wörterbuch mitgenommen und die Schriftzeichen der beiden Fahnen genau geprüft und diesmal die richtigen Türen gewählt.

Kyoto

(Punkt 4 auf der Karte)

Kyoto, die alte Kaiserstadt, ist ein Besuch wert. Bloss, was wollen wir hier uns anschauen? Im Reiseführer sind viele mögliche Ziele beschrieben. Etwas Kultur muss es wohl doch sein, schliesslich sind wir in der alten Hauptstadt Japans, aber nicht alle Tempel und Denkmäler bitte schön! Wir haben uns deshalb die Viertel ausgesucht, in welchen am meisten los ist und dann nebenbei noch die Tempel in der Nähe besucht.

  • Arashiyama-Viertel mit der eleganten „Brücke zum Mond“
  • Der Reiseführer ist nicht Anita’s Lieblingslektüre. Dass jeweils am 25. des Monats ein Flohmarkt beim Kitano-Tenman-gu-Schrein stattfindet, dies hat sie dann zielsicher gefunden und gelesen. So war das Tagesziel gegeben.
  • Mitten im Zentrum von Kyoto (modern, skurill und voller Gerüche)
  • Higashiyama- und Gion-Viertel mit dem Kiyomizu-dera-Tempel

Nach 3 Tagen Kyoto freuen wir uns jetzt, wieder die Landschaften zu erleben.

Impressionen auf der Fahrt von Yokohama nach Kyoto

(Punkt 3 auf der Karte)

Und nun? Welchen Weg sollen wir nach Süden nehmen? Spontan haben wir uns entschieden, die ersten Tage der Pazifikküste entlang zu fahren und mit Fähren von Bucht zu Bucht oder von Insel zu Insel zu hüpfen. Auf unserer Strassenkarte waren Fähren eingezeichnet. Die erste gab es und die zweite schon nicht mehr bzw. wir haben sie nicht gefunden. Einheimische, die wir gefragt haben, wussten auch nichts von einer Autofähre. Egal, so haben wir unseren Plan geändert und sind dann Richtung Osaka / Kyoto gefahren.

Nachfolgend findet Ihr ein paar Eindrücke von der Fahrt von Yokohama nach Kyoto (16. bis 23. April).

  • Nebelverhangene Seen und Täler im Chichibu-Tama Kai Nationalpark und mit Kirschblüten als erste Frühlingsboten
  • Angeln auf Japanisch auf dem Shoji-See und stürmische See auf der Fähre von Irago nach Toba
  • Meoto Iwa („Vereinte“ Felsen, die mit einem heiligen Seil verbunden sind) und Eindrücke von der Perlenstrasse und vom opulenten Mittagessen in Kashikojima (bzw. was davon übrig blieb)
  • Dorokyo-Schlucht und Anita auf der 83m langen und 25m hohen Hängebrücke (Dani musste die Seile halten)
  • Verschlungene, 30km lange und enge Fahrt durch Reisfelder und Teeplantagen zum höchsten Wasserfall Japans (Nachi-no-taki) und der „Wasserfall“ selber (ob es sich gelohnt hat?)
  • Oshima-Halbinsel und unser privates Bad auf dem Campingplatz