4’895 m.ü.M. – fast geschafft!

(Punkt 22 auf der Karte)

Vor fünf Tagen kurz nach San Antonio de los Cobres mussten wir uns entscheiden, ob wir direkt oder über Salta nach Cachi fahren sollen. Beide Reiserouten werden als sehr eindrucksvoll beschrieben. Der direkte Weg nach Cachi führt über den höchsten Pass Südamerikas, der mit einem Fahrzeug befahren werden kann: Abra del Acay mit einer Passhöhe von 4’895 m.ü.M. Er soll von dieser Seite einfach zu befahren sein, jedoch können die Strassenverhältnisse nach der Passhöhe sehr schwierig sein.

Wir entschieden uns, zuerst nach Salta und dann nach Cachi zu fahren. In Cachi dann hat es uns dennoch gereizt, den Pass Abra del Acay zu befahren. Unser Plan sah vor, dass wir so weit als möglich fahren und dann wieder nach Cachi zurückkehren.

Und wir kamen bis zur fünfletzten Kehre, wir sahen die Passhöhe und dann war Schluss! Es wären noch rund 2 km Fahrt gewesen. In dieser fünftletzten Kehre mussten wir den inneren Kurvenradius fahren, da auf dem äusseren Radius alles Mergelhaufen abgeladen wurden, die dann noch in das Strassenbeet eingearbeitet werden mussten. Dummerweise war der Mergel in dem inneren Radius noch nicht verfestigt und die Lastwagen hatten entsprechende tiefe  Kerben gezogen.

Beim ersten Versuch hockten wir auf. Wir fuhren retour und sahen uns die Sache an. Die Bauarbeiter kamen schon die Strasse retour. Der eine holte den Bagger und ebnete die Strasse aus. Nächster Versuch: der Viano versoff im Mergel und hatte keinen Schnauf mehr! Die Bauarbeiter boten uns an, den Viano mit dem Bagger durch die Kurve zu ziehen. Ein anderer sagte uns, dass er die Walze holen wolle.

Wir wollten den Aufwand für die Bauarbeiter im Rahmen halten, da wir ja wussten, dass wir den gleichen Weg wieder zurückfahren würden. Wie hätte dies ausgesehen, wenn uns die Bauarbeiter mit einem Riesenaufwand „um die Kurve gebracht hätten“ und wir dann eine halbe Stunde später frisch fröhlich retour gefahren werden. Deshalb haben wir ihnen gesagt, dass wir umkehren werden.

Die letzten 30 km bis zur Passhöhe bzw. bis zur Umkehr fuhren wir mit feuchten Händen. Die Strasse war nicht breit, die Abhänge teilweise sehr steil. Mehrmals mussten wir den Bach überqueren.

Interessant waren die grünen Hügel. Zuerst dachten wir, dass es Moos wäre. Als wir dann einen der grünen Hügel mit der Hand berührten, war er hart wie Stein. Es handelt sich wahrscheinlich um Flechten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert