Sankt Petersburg – wuchtig und idyllisch

(Punkt 22 auf der Karte)

In Japan ist es in den Städten eng und lärmig, in Russland dagegen sind die Städte grosszügig angelegt. Es hat riesige Plätze und äusserst ruhige Strassen mit vielen Bäumen und wenig Verkehr (abgesehen von den Hauptachsen).

Hier in St. Petersburg ist alles vorhanden: schöne alte Gebäude mit viel Details, viel Geschichte und Kultur. Wir spazierten durch die Strassen, bis wir heisse Füsse und müde Beine hatten. Wir liessen uns mit dem Boot durch die vielen Wasserstrassen schippern. Nicht Stockholm sondern St. Petersburg soll Venedig des Nordens sein (dies gemäss unserem Reisebuch).

Die ersten Septemberwochen sind in St. Petersburg die grossen Theater und Konzertveranstalter geschlossen. Die neue Saison beginnt dann wieder Ende September. Also nichts mit einem klassischen Konzert! Ein Veranstalter hat an einem Tag ein Klavierkonzert angeboten. Dieses war ausverkauft. Hier konnten wir erleben, wie ein russischer Ticketverkauf auf dem Schwarzmarkt funktioniert. Ein Russe hat uns schon in Moskau erzählt, dass ein Russe eigentlich kein Ticket braucht. „Wenn ein Russe etwas sehen will, dann kommt er überall rein, auch ohne Ticket“, dies war seine Aussage. Und wirklich gab es hier ein junger Mann, der sogenannte „Eintrittstickets“ verkaufte. D.h. für RUB 2’500 pro Person hätte er uns in die Konzertsaal gebracht. „Leere Stühle hätte es genug, man braucht keinen reservierten Sitz“, erzählte er uns. Und jetzt ging uns ein Licht auf: in Moskau im Bolshoi gab es kurz vor Beginn der Vorstellung eine turbulente Situation, als mehrere Stühle doppelt besetzt waren (so schien es uns). Wahrscheinlich waren dies solche „Eintrittstickets“. Wie auch immer, uns war es nicht geheuer und wir verzichteten auf das Angebot.