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Ziel: Schweiz (Pt. 50)

Auf unserer virtuellen Sightseeing-Karte hatten wir nun bis Tokyo keine Punkte mehr gesteckt, die wir uns ansehen könnten und die wir noch nicht besucht hatten. So gesehen waren wir „ziellos“. D.h. nicht so ganz: am 28. August mussten wir den Camper in Narita abgeben.

Der direkte Weg wählten wir nicht. Über Berg und Tal fuhren wir nach Nasu-Onsen, ein touristisch gut erschlossener Ort mit einem Tal voller kleiner Statuen.

Zu Beginn unserer Reise sahen wir, wie die Reisfelder vorbereitet und die Reispflänzchen gesetzt wurden (siehe „Reis, Reis und nochmals Reis (Pt. 15)„).

Die Reisfelder standen jetzt kurz vor der Ernte. Wir kamen an einem Feld vorbei, wo die geschnittenen Reisstauden noch nach alter Tradition zum Trocknen aufgehängt wurden. Zum Schneiden hatten diese Bauern nicht mehr die Sichel wie früher sondern einen kleinen Reismäher im Einsatz.

Weil sie am Weg zur Küste lag: die Hängebrücke Ryujin ist was für Adrenalin-Junkies. Von der Mitte der Brücke sprangen die Mutigen 100 Meter in die Tiefe. Nichts für uns!

In Hitachi ging es ein letztes Mal in ein sehr gut besuchter Onsen und in ein riesiges Outlet-Shoppingcenter. Es hatte so viele Läden und so viele Kleider, dass wir Landeier ohne was zu kaufen wieder gingen.

Und jetzt: Koffer packen, Camper etwas putzen und abgeben, Transport zum Flughafen Narita, Transfer zum Flughafen Haneda, Transport zum Hotel und wieder zurück zum Flughafen Haneda, Gepäckaufgabe, letzte Yens verputzen und dann abheben.

Noch einen letzten Blick auf Tokyo und den Fuji.

Und dann ging es über China (Südkorea war bedeckt) und Kasachstan bis zum Kaspischen Meer. Ab dort waren wir vorwiegend über dem Wolkenmeer oder haben die Aussicht verschlafen.

Und jetzt sind wir wieder in der Schweiz!

Farbenprächtiger Ausklang am Vulkan Bandai (Pt. 49)

In den letzten Tagen beschäftigten wir uns immer stärker mit unserer Rückreise. Wir machten uns Gedanken, was wir für Zuhause noch vorbereiten müssen/können. Ein Thema war, dass Anita der Meinung war, dass Dani noch zum Coiffeur gehen muss. In Yonezawa war es dann soweit. Das Angebot des ausgewählten Coiffeursalon war überschaubar. Es gab nur die Möglichkeit, die Haare in 10 Minuten schneiden zu lassen. Haarewaschen, Färben oder weiteren Leistungen waren nicht vorgesehen. Dafür gab es nur einen Preis (YEN 1300) und zwar für Frauen und Männer! Zuerst musste Dani an einem Automaten die YEN 1300 einwerfen und dann den erhaltenen Coupon der Coiffeuse übergeben.

Das Schneiden ging dann ruck zuck, zack zack! Speziell war der Staubsauger am Schluss, mit dem die Coiffeuse Dani’s Kopf absaugte. Und nein, auf dem nebenstehenden Bild sieht man nicht die neue Frisur von Dani! Es sieht zwar sehr luftig aus. Diese Affengruppe sahen wir am Strassenrand auf dem Weg zum Hibara-See.

Der tiefblaue Hibara-See mit dem Vulkan Bandai im Hintergrund war ein schönes Fotomotiv.

So richtig farbig wurde es dann auf der Wanderung zu den Goshikinuma-Teichen, die vor mehr als 100 Jahren beim letzten Ausbruch des Bandai geformt wurden.

Per Zufall entdeckten wir eine Bäckerei in Aizu-Wakamatsu. Das Croissant war so was von gut: mehrere Schichten knusperiger Blätterteig. Aizu-Wakamatsu ist eine alte Samurai-Stadt. Wir schlenderten durch die Stadt und besuchten das alte Geschäftshaus Fukunishi Honten.

Ein Kratersee zum Verweilen (Pt. 48)

Doch bevor es ins Hinterland ging, machten wir einen Abstecher zu den Miyato-Inseln in der Matsushima-Bucht: schöne Klippenformationen und Sandstrände. Dazwischen oder dahinter immer wieder Schutzwälle aus Beton, die die Idylle zwar stören, die Häfen und Dörfer jedoch schützen.

Das Dörfchen Matsushima ist ein Touristenort, wie wir es kennen. Viele Touristen bevölkerten die Uferpromenade. An der Hauptstrasse hatte es entweder Souvenirläden oder Restaurants. Am Ufer wurden wir mehrmals von Bootstouren-Anbietern angesprochen.

Drei der Inseln vor Matsushima sind mit Brücken erschlossen. Obwohl es immer noch sehr heiss und schwül war, diese kleinen Spaziergänge mussten sein.

Die wunden Füsse konnten wir dann in Zao-Onsen pflegen (aber erst am nächsten Tag). Zao-Onsen soll eines der ältesten Onsenorte Japans sein. Das Wasser hier soll alles mögliche lindern und heilen. Unseren Füssen hat es geholfen: nach einem heissen Fussbad fühlten wir uns wieder top …

… und es ging hinauf zum Okama-Kratersee. Eindrücklich, wir konnten uns kaum sattsehen. Und das wechselnde Sonnen- und Wolkenspiel war auch nicht ohne, toll!

Rikuzen-takata und seine stürmische Küste (Pt. 47)

Rikuzen-takata wurde durch den Tsunami im 2011 fast vollständig zerstört. Im Memorialpark erinneren die stehengelassenen Ruinen der alten Raststätte und der Jugendherberge an die ungeheuerliche Kraft des Wassers. Das in der neuen Raststätte eingerichtete Musuem zeigt eindrücklich die Zerstörungen. Bei einem Rundgang durch den Park konnten wir auch die neuen, gewaltigen Schutzbauten ansehen.

Der Park ist riesig und der kleine Rasenmäher hat da wirklich viel zu tun. Ob ihm bewusst ist, was da noch alles zu mähen ist?

Der Strand wurde neu aufgebaut. Die Infrastruktur ist sehr grosszügig konzipiert: Trampolin, BBQ-Zelte, Saunazelte, Beachvolleyball und jede Menge Badmeister und sonstige Offizielle. Eines der Saunazelte wurde sogar genutzt. Und dies bei dieser Hitze? Jedoch waren noch keine Schwimmer oder Sonnenanbeter am Strand. Ein Badmeister kam auf uns zu und fragte uns hoffnungsvoll, ob wir schwimmen kommen. Wären wir schwimmen gegangen, dann hätten uns sicherlich mehrere Personen beaufsichtigt und beschützt.

Um den Felsen Anatoshi-Iso mit seinen drei Löchern oder am Kaminariiwa-Felsen tobte das Meer. Manchmal entweichte eingeschlossene Luft mit grossem Getöse.

Überall an dieser Küste hat es Höhlen, die je nach Wellengang mit Wasser gefüllt werden und die eingeschlossene Luft dann über Löcher entweicht. So auch im Küstengebiet um Ogama und Hanzo. Manchmal rumpelte es gerade unter unseren Füssen und rings um uns strömte die Luft aus dem Boden. Die Grashalme rauschten im Wind. Das erste Mal waren wir richtig erschrocken.

An vielen Raststätten werden frische Fische und Meeresfrüchte verkauft. Der Flunder im Aquarium sah aus, als hätte er menschliche Züge. Zum Glück hatten wir unser Mittagessen schon gehabt, bevor wir am Nachmittag an der Raststätte ankamen. Wir denken, dass wir sonst keinen Fisch bestellt hätten.

Mit Gegen- und Rückenwind – und dann ins Loch (Pt. 46)

Die Obon-Tage sind da! Im August während der Hochsaison gibt es nochmals so eine Superhochsaison. Während diesen Tagen treffen sich die japanischen Familien und gedenken ihren verstorbenen Familienmitgliedern. Auf der Raststätte in Ogu war deshalb viel los.

Eine Frau kam zu uns und zeigte uns auf ihrem Smartphone Fotos von unserem Camper, die sie auf dem Parkplatz gemacht hatte. Wir dachten schon: oje, jetzt ist sie in unseren Camper gefahren. Wir wissen ja, wie gut die Japaner retour fahren können! Aber nein, sie hatte einfach Freude an unseren Stickers und überbrachte uns zwei Tassen Grüntee mit salzigem und süssem Gepäck. Verstanden haben wir so gut wie gar nichts. Und schwupps war sie wieder verschwunden.

Dafür kam keine fünf Minuten später (wir waren an der zweiten Glacé und am Grüntee trinken) ein junger Mann und fragte uns auf Englisch aus, wohin wir gehen würden. Wir sagten ihm, dass wir die Natur den Grossstädten vorziehen. Er übergab uns eine Karte der Region und schwupps war auch er wieder verschwunden.

Rund um den Vulkan Chokai und nicht rauf (es wären 1’000 Höhenmeter gewesen und das bei 35 Grad) ging es zur Westküste hinab bis nach Fukura an den Strand. Den ganzen Tag und die Nacht blies ein böenartiger Wind. Wohl die Auswirkungen des Taifun Lan, der glücklicherweise doch nicht so stark war, wie anfangs vorausgesagt wurde.

Direkt neben Fukura befindet sich der Maruike-Teich: klares Quellwasser vom Vulkan Chokai.

In Sakata machten wir unseren wohl letzten Grosseinkauf hier in Japan und füllten unsere Kühl- und Vorräteschränke auf. In einem Zug fuhren wir dann bis nach Naruko-Onsen. Die Wanderwege in der Naruko-Schlucht waren mehrheitlich gesperrt bzw. werden wohl nicht mehr instandgestellt. So haben wir nicht viel gesehen von dieser Schlucht. Dafür war die Holzpuppen in Naruko-Onsen allgegenwärtig.

Durch eine hüglige Landschaft, auf Haupt- und Nebenstrassen, durch jetzt gelblich verfärbte Reisfelder und mit Wasserrädern ohne Zweck und Nutzen ging es zur Geibikei-Schlucht.

Mit einem Floss und nur mit Muskelkraft ging es ein Stück in die Schlucht hinein. Die Schlucht: nicht so spektakulär. Touristisch wurde die Tour jedoch perfekt orchestriert. Zuerst konnte Knabberzeugs gekauft, um dann damit die Fische zu füttern. Dann bei einer kleinen Höhle mit einem Schrein konnte vom Boot aus Geldstücke auf den Schrein geworfen werden. Und zuhinderst konnten wir aussteigen und zu einem Felsen spazieren.

Dort konnten Schicksalskugeln aus Lehm gekauft werden. Diese mussten dann über den Fluss in das Loch im Felsen geworfen werden. Zuerst schauten wir nur zu und bewunderten die technischen Wurffähigkeiten. Ballweitwurf ist wohl keine japanische Schulsportart, wobei Baseball ja intensiv gespielt wird. Auf jedem Fall trafen keine unserer Mitpassagiere das kleine Loch. Die meisten Lehmkugeln kamen kaum bis zur Mitte des Flusses.

Wir kauften nun doch noch drei Stück und versuchten unser Glück ebenfalls. Mit dem letztem Schuss traf Dani das Loch. Oooh! oooh! oooh! tönte es dann von allen Seiten! Da wir die japanischen Zeichen auf den Lehmkugeln nicht entziffern konnten, wissen wir nun leider nicht, welches Schicksal wir nun erwarten dürfen.

Auf dem Rückweg sang unser Gondoliere noch ein japanischen Lied, wobei „singen“ es nicht wirklich trifft.

Nochmals in die Berge (Pt. 45)

Wie weiter? Der Küste entlang? Oder ins Landesinnere? Wir prüften die Wetter- und Taifunprognosen. Der Taifun Lan wird in ca. 3 Tagen in der Tokyo-Region auf Land treffen. Deshalb eher nicht nach Süden? Wir entschieden uns für die Fahrt über Morioka (Shoppingtour) zum Towada-Hachimantai-Nationalpark.

Auf dem Berg Hachimantai gab es eine kleine Rundwanderung auf den Berg und durch das Hochmoor.

Der Naturpark bei Goshogake Onsen zeigte uns auf kleinem Raum welche Kräfte im Boden schlummern. Es dampfte, roch, blubberte und pfief.

Auf dem Weg zum Tazawa-See streiften wir den Hosen-See in der Abendsonne.

Am Tazawa-See übernachten wir am Ufer und genossen am anderen Tag eine Rundfahrt um den See.

Interessant war auch das Schaufenster in eine Nudelproduktionsfirma. Wir konnten beobachten, wie die drei Männer in rasantem Tempo Nudeln zogen und wickelten. Leider war die angeschlossene Nudel-Beiz geschlossen.

Dafür war auf dem Vorplatz eine kleine gebückte Frau damit beschäftigt, aus zwei Sorten Glacé Blumenblüten herzustellen. Geduldig warteten die Menschen, bis sie an die Reihe kamen.

Geniale Küste von Kuji bis Miyako (Pt. 44)

Zufällig war an dem Tag, als wir in Kuji ankamen, ein Festival. Das Stadtzentrum war reich dekoriert. Gegen Abend traf sich vor allem die jüngere Generation bei den zahlreichen Marktständen. Viele der Mädchen hatten einen Kimono angezogen. Alles lief sehr gesittet und ruhig ab. Um 21:00 Uhr war Schluss. Denn am Morgen war dann am gleichen Ort schon wieder der Gemüse- und Fischmarkt.

Unmittelbar nach Kuji haben wir die Hauptroute verlassen und fuhren auf einer engen Küstenstrasse auf die kleine Halbinsel zwischen Kuji und Noda: tolle Gesteinsformationen und tosende Wellen.

In der Nähe von Fudai stand ein kleiner Fischerhafen an der Chikaramochi-Küste und der Strand von Fudai auf unserem Programm. Nach Fudai verliessen wir wieder die Nationalstrasse.

Das Kap Kitayamazaki war der Höhepunkt unsere Küstenfahrt. Wir wanderten vom Kap in Richtung Süden und hofften auf weitere Blicke auf die steile Küste. Denkste: es ging zwar schonungslos rauf und runter, einen Blick auf die Küste konnten wir dann nur dort ergattern, wo man auch mit dem Auto bequem hätte hinfahren können. Anstrengende 10 km Marsch für die Katze bzw. für die Mücken!

Das Ziel unserer Wanderung war der Bahnhof Tanohara. Eine Sesam-Glacé war der grosse Lohn für unsere Mühe.

Wir haben dazugelernt: zur Unosu-Klippe fuhren wir mit dem Camper. Es war nur ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz bis zur Küste. In Moshi fanden wir – Internet sei dank – ein klitzekleines Restaurant. Es hatte nur zwei Tische und wir waren die einzigen Gäste.

Ein weiterer toller Küstenabschnitt war bei Shin-Taro: die Sannoiwa-Felsformationen und der Stand in der Nähe. Dank dem Wind waren die Wellen hoch und das Meer schien zu kochen.

Der Jodogahama-Strand kurz vor Miyako ist wohl der berühmteste an dieser Küste und auch am besten zu erreichen. Dabei ist es nicht mal ein Sand- sondern ein Kieselstrand.

In Miyako war dann wieder Festival-Zeit. Mehr oder minder lief der Anlass ähnlich wie derjenige in Kuji ab. Da wir gerade neben dem Festival-Platz schliefen, waren wir nicht unglücklich, dass das Fest um 21:00 Uhr zu Ende war.

Der Hitze entfliehen? (Pt. 43)

Die angekündigte Hitzewelle hat uns voll erwischt. Was sollen wir tun?

… in die Höhe?

Wir wollten mit der Seilbahn Höhe gewinnen, um dann auf den Vulkan Hakkoda zu wandern. Wegen starkem Wind fuhr die Seilbahn nicht. D.h. plötzlich fuhr sie dann doch. Wir hätten dann aber direkt wieder hinunterfahren müssen und nicht auf den Hakkodate wandern können, da das Risiko bestand, dass der Wind wieder auffrischen könnte und die Seilbahn dann wieder abgestellt werden muss. Und wir hinunterlaufen müssten. Wir liessen es darum bleiben.

Und von der Talstation bzw. vom naheliegenden Ort Sukayu Onsen hinaufzuwandern und die Seilbahnhöhenmeter noch zusätzlich zu stemmen, war uns zu anstrengend. So unternahmen wir nur eine kurze Rundwanderung zum See Jigokunuma und zu einem Unterstand mit geheizter Sitzfläche. Ein warmes Hinterteil bei über 30 Grad?

… in den Wald?

Bei Tsuta Onsen wanderten wir durch den Wald zu sechs verschiedenen Teichen. Kühl war es dort auch nicht. Und die Mücken hielten uns auf Trab.

… an einen See?

Auf einem Campingplatz am Towada-See war die Dusche dann das einzig Kühlende.

… in eine Schlucht?

Die Oirase-Schlucht wanderten wir hinunter und dann wieder hinauf. Am Vormittag war es noch angenehm. Danach strömte der Schweiss nur so an uns runter. Fast so mächtig wie der Fluss in der Oirase-Schlucht.

… in den klimatisierten Raum?

Das war die Lösung! Der Fischmarkt in Hachinohe war unser Ziel. Neben Fischen und Meeresfrüchte hatte es auch noch diverse andere Leckereien.

Im Sushi-Restaurant liessen wir es uns dann gutgehen.

… ans Meer?

Auch ein kühler Wind hatte es am Meer an der Küste zwischen Hachinohe und Tanesashi nicht. Der kühlende Morgennebel verflüchtigte sich schnell.

Fast wie Fasnacht: Nebuta-Festival in Hirosaki (Pt. 42)

Viele Wege führen nach Hirosaki. Den kürzesten haben wir nicht gewählt! Von unserem letzten Übernachtungsplatz wären es nur ein paar Kilometer bis nach Hirosaki gewesen. Fairerweise muss hinzugefügt werden, dass wir erst auf der Fahrt zum Kap Tappi von einem japanischen Ehepaar erfahren haben, dass in Hirosaki ebenfalls – und nicht nur in der Stadt Aomori – ein Nebuta-Festival stattfindet.

Unsere Rundreise führte uns also zuerst nach Norden einer abwechslungsreichen Küste entlang.

Wir konnten beim Kap Tappi nochmals einen Blick auf das nicht weit entfernte Hokkaido werfen. Hier in der kalten Tsugaru-Meerenge zwischen Hokkaido und Honshu wird der besten Thunfisch Japans’s – manchmal noch von Hand – gefischt (so heisst es). In dem einzigen Seafood-Restaurant auf dem Kap bestellten wir den Thunfisch. Ob es ein hiesiger war?

Dann ging es der Westküste entlang wieder nach Süden bis in die Region um Fukaura. Hier gibt es einen Naturpark mit zahlreichen kleineren Seen, die in unterschiedlichen Farben durch die Bäume schimmern. Der Aoike-Teich ist der berühmteste.

Eigentlich wollten wir nun durch das Shirakami-Gebirge nach Hirosaki fahren. Die einzige Strasse quer durch das grosse Naturschutzgebiet Shirakami-Sanchi war jedoch gesperrt. Wir mussten darum das Parkgebiet weiträumig umfahren. Wir gondelten durch Reis- und Äpfelplantagen, nahmen unterwegs eine Dusche, schleckten schwarze Sesam- und Kürbis-Glacé, umrundeten den Vulkan Iwaki und erreichten Hirosaki.

Unser Übernachtungsplatz lag in der Nähe von einem Bahnhof. Deshalb nahmen wir den Zug, um ins Zentrum von Hirosaki zu gelangen. Die Profis unter den Zuschauern hatten sich bereits eingerichtet und ihren Stuhl an den Strassenrand gestellt. Alle warteten auf den Beginn des Umzuges.

Um 19:00 Uhr begann es dann: das Nebuta-Festival. Riesige Trommeln wurden geschlagen und erzeugten einen dumpfen Ton. Begleitet wurde das Trommeln durch eine Art von Flötenspiel. Auf kleineren und grossen Wagen wurden bemalte Laternen durch die Strasse gezogen und gestossen.

Kuriositäten auf der axtförmigen Shimokita-Halbinsel (Pt. 41)

Nach einer 90-minütigen Schifffahrt kamen wir in Oma auf der Shimokita-Halbinsel an. Diese Halbinsel hat eine kuriose Form: sie sieht aus der Vogelperspektive wie eine Axt aus.

Beim Saimura Gankake Park wurden wir bzw. unser Camper beim Mittagessen von grossen Rossbrämen attackiert. Gleichwohl wagten wir uns nach dem Mittagsschlaf nach draussen.

Von einem Aussichtspunkt aus sahen wir unser nächstes Ziel: die Gesteinsformationen von Hotoke-gaura. Doch bevor wir in diesen aussergewöhnlichen Steinen herumspazieren konnten, mussten wir zuerst runter laufen.

Unten angekommen staunten wir nur noch. Was für tolle Sachen die Natur zu bieten hat!

Aus allen Winkeln haben wir diese Steine fotografiert.

Damit wir zu unserem Übernachtungsplatz bei Wakinosawa kommen konnten, musste wir einen grösseren Umweg fahren, da die Küstenstrasse – wir vermuten wegen einem Erdrutsch – gesperrt war. Die Weiterfahrt zum See Usori mit seinem Tempel und den Schwefelfelder war dann wieder problemlos möglich.

Dann hatten wir Lust auf eine Glacé und suchten in GoogleMaps nach einer Gelateria. Und siehe da: in der Nàhe von Mutsu auf einem Bauernhof mit Ziegen und Kühen fanden wir einen Hofladen mit feiner Glacé. Seit 25 Jahren gibt es diesen schon. Obwohl der Laden abgelegen war, war der Andrang gross.